Freier Blick in die Konfliktzone
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Blickdurchlässig in alle Richtungen: die russisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale, gesehen aus dem neuen Akademiebau Bild: Sanaa
Das japanische Architekturbüro Sanaa hat die neue Kunstakademie in Jerusalem entworfen. Ihre Gestaltung als vielschichtiger gläserner Pavillon ist die gebaute Hoffnung, die Konflikte in der Stadt aushalten zu können.
Erst aus der Ferne betrachtet, lässt sich der Eindruck von Weite und Offenheit verstehen, den das japanische Architekturbüro Sanaa erreichen möchte: Der neue Campus der Bezalel-Akademie für Kunst und Design im Zentrum West-Jerusalems ahmt mit seinen asymmetrisch geschichteten Terrassen die umliegende Hügellandschaft mit ihren Olivenhainen nach.
Wäre der riesige Glasbau mit den pastellgelben Geschossdecken aus Jerusalemer Naturstein und Beton nicht umringt von den historischen Bauten des Russischen Viertels und dem massiven modernen Rathaus, die Grenzen zwischen Haus und Landschaft wären fließend. So aber bleibt der Bau ein Solitär, was durchaus bezeichnend ist für eine der ältesten Kunstakademien in der Region, die bisher abgelegen auf dem Berg Skopus gelegen war. Der neue Campus der Kunsthochschule ragt wie ein futuristischer, beinahe ätherischer Fremdkörper aus der alten Stadt heraus; in seiner verschachtelten, zugleich leicht anmutenden Silhouette bildet er einen Gegensatz zu der Strenge der Umgebung.
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