Zum Tod von Erich Marx : Künstler-Unternehmer
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Erich Marx im Februar 2015 vor einem Foto, dass das Werk „Das Kapital Raum 1970-1977“ von Joseph Beuys zeigt: Marx hatte das Werk gekauft und wollte es der Nationalgalerie als Leihgabe überlassen. Bild: dpa
Er kam aus kleinsten Verhältnissen und zeigte seine Sammlung großer Künstler seiner Generation in der Berliner Neuen Nationalgalerie und dem Hamburger Bahnhof. Am Mittwochabend ist Erich Marx gestorben.
Der Berliner Kunstsammler Erich Marx ist am Mittwochabend im Alter von neunundneunzig Jahren gestorben. Das teilte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin mit. Deren Präsident Hermann Parzinger würdigte Marx als großen und bescheidenen Mann: „Für uns war er aber nicht nur ein bedeutender Sammler, sondern ein Mäzen, dem es auch um das Wohl der Kunststadt Berlin ging. Ohne ihn gäbe es den Hamburger Bahnhof nicht.“ Auch die Nationalgalerie arbeite seit über zwanzig Jahren mit seinen Leihgaben.
„Erich Marx hat mit seiner Sammlung immer wieder Fragen an dieses Jahrhundert gestellt“, so Parzinger. Marx habe sich auf wenige Künstler konzentriert, darunter Andy Warhol, Cy Twombly, Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Robert Rauschenberg und Roy Liechtenstein. „Es waren Künstler, die seiner Generation angehören, in denen er, wie er es selbst formulierte, ’die Erfahrungen und Ängste unserer Zeit’ als verbindendes Element erkannte.“ Der Unternehmer Marx stammte gebürtig aus Brombach bei Lörrach und hatte sich als Sohn eines Lagerarbeiters aus kleinsten Verhältnissen hochgearbeitet.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters würdigte ebenfalls seine dem Gemeinwohl zugewandte Haltung und kündigte zugleich an, ihm mit seiner Sammlung auch im geplanten neuen Museum der Moderne am Berliner Kulturforum ein Andenken zu bewahren. Mehrfach hatte Marx in den letzten Jahren mit einem Abzug seiner Leihgaben gedroht, wenn der angemessene Fortbestand der Sammlung nicht gesichert sei. Marx gehörte darüber hinaus zu den Erstunterzeichnern eines Aufrufs zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses und war stellvertretender Vorsitzender des Berliner „Vereins zur Förderung des Israel-Museums in Jerusalem“.