Holzmodule für die zivile Nutzung von Hitlers Raketenstadt
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Die Ruine des Sauerstoffwerks Bild: Mauritius
Das Sauerstoffwerk der einstigen Heeresversuchsanstalt in Peenemünde soll saniert werden: Hinter seiner monumentalen Klinkerfassade sind Wohnungen, Ausstellungsflächen und eine Bibliothek geplant.
Seit der Entscheidung des NS-Regimes, Peenemünde zum Zentrum der Raketenproduktion zu machen, war das Dörfchen im Norden Usedoms nicht länger ein vom Weltgeschehen vergessener Ort, der von Fischfang und Landwirtschaft lebte. In dem seinerzeit größten militärischen Forschungszentrum der Welt, in dem die V2 entwickelt wurde, waren auch 1600 Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge tätig; es war der bekannteste Teil einer gewaltigen militärischen Sicherheitszone, in die SS und Reichswehr die Insel verwandelten. Bei einer militärischen Nutzung blieb es auch nach Ende des „Dritten Reiches“ und seiner Heeresversuchsanstalt, es folgten Rote Armee und die NVA als Nutzer.
Bis heute leben die 340 Einwohner des Ortes nicht zuletzt von den sichtbar gebliebenen Spuren der Raketenproduktion. Entlang der Peene führt ein Radweg an den zerbombten Raketensilos vorbei. Unmittelbar zwischen Hafenbecken und dem einstigen Kraftwerk klafft noch immer eine riesige Brache, die sich an sonnigen Tagen in den größten Parkplatz Usedoms verwandelt. Die NVA errichtete auf dem Areal die Flottenbasis Ost; dort und auf dem angrenzenden Militärflughafen waren etwa 4000 Soldaten stationiert.
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