Wie sich Claudia Roth im Documenta-Skandal herausredet
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Bei der Eröffnung der Documenta am 18. Juni des Jahres: Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Documenta-Generaldirektorin Sabine Schormann (von links). Bild: Imago
Die Bundeskulturministerin hat ein neues Documenta-Narrativ. Claudia Roth will vor der Antisemitismus-Gefahr früh gewarnt haben. Hat sie das? Der Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle kocht indes sein eigenes Süppchen.
Es klingt fast zu vertraut als Muster der Erzählung, was im „Spiegel“ zu lesen war: Claudia Roths Amtschef Andreas Görgen habe bereits am 17. Januar dieses Jahres eine E-Mail an die hessische Kulturministerin Angela Dorn, den Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle und die Generaldirektorin der Documenta, Sabine Schormann, gesandt, zur Vorbereitung einer gemeinsamen Bildschirmkonferenz am Nachmittag.
Darin warne Görgen davor, dass die Documenta gefährdet sei, wenn den Vorwürfen nicht nachgegangen werde. Sein sehr deutscher Lösungsvorschlag – die Einrichtung eines Beirats: „Die Träger und Förderer der Documenta könnten übereinkommen“, so sei in der Mail mit föderalen Samthandschuhen formuliert, „dass sich der Aufsichtsrat der Documenta bei der Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit den Vorwürfen von einem internationalen Beirat beraten lässt.“ Der wäre Görgen zufolge idealiter etwa mit dem DHM-Direktor Raphael Gross, der Historikerin Atina Grossmann oder Meron Mendel besetzt.
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