Wenn zwei sich streiten, freuen sich am Ende beide
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Möglicher Standort eines Fotoinstituts in Essen: das Gelände der Zeche Zollverein. Bild: dpa
Können Essen und Düsseldorf nicht beide eins bekommen? Die Frage nach dem Standort für ein Deutsches Fotoinstitut geht in die nächste Runde – mit dem Vorschlag, zwei Einrichtungen zu schaffen.
Seit geraumer Zeit ist immer wieder von Plänen für zwei deutsche Fotoinstitute zu hören, und weil für beide jeweils ein Betrag von vierzig Millionen Euro genannt wurde und auch schon so gut wie bewilligt schien, kam es sogar zu Verwechslungen der beiden konkurrierenden Visionen – bevor im vergangenen Jahr ein handfester Krach auszubrechen drohte, welches der Häuser denn nun gebaut werden solle. Während für die kommenden Tage oder Wochen mit der Veröffentlichung einer von Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie gerechnet wird, preschte jetzt Andreas Gursky nach vorne und schlug vor, doch beide Institute zu gründen.
Das ist weder originell noch größenwahnsinnig, sondern naheliegend. Zumal die finanziellen Mittel nicht nur vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen in Aussicht gestellt wurden, sondern auch von der Stadt Düsseldorf, die erst unlängst mit dem Ankauf eines Konvoluts von gut dreitausend fotografischen Abzügen zu einem Preis von etwa acht Millionen Euro bewiesen hat, welchen Wert sie dem technischen Bildmedium für die Außenwirkung zumisst. Und weil sich Düsseldorf in seiner Bedeutung für die Fotografie nicht zuletzt auf die sogenannte Düsseldorfer Schule, also die Klassen von Bernd und später auch Hilla Becher beruft, ist es nur konsequent, dass Andreas Gursky, ihr berühmtester Schüler, dort Wortführer ist.
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