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Jürgen Kaube (kau)

Nachwuchs an den Unis : Probezeit statt Professur

  • -Aktualisiert am

Tafel abputzen und weiter? Die Verhältnisse an den Hochschulen sind für den wissenschaftlichen Nachwuchs sehr schwierig. Die Besten gewinnt man so nicht. Bild: picture alliance / dpa

Junge Forscher hängen oft in der Befristung fest. Die Wissenschaftspolitik muss sich vom Fetisch der Projektforschung und der Drittmittelfinanzierung abkehren.

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          Das deutsche Wissenschaftssystem ist eine Fehlkonstruktion, was den Umgang mit seinem Nachwuchs angeht. Das ist nicht nur daran zu erkennen, dass sich hierzulande mitunter Vierzigjährige als Nachwuchs bezeichnen lassen müssen. Weshalb? Weil sie noch keine normale, unbefristete Arbeitsstelle haben. Denn wer in Deutschland eine wissenschaftliche Laufbahn anstrebt, tut das zumeist in Zeitverträgen.

          Das fadenscheinige Argument ist, die Leute seien noch in der Qualifikationsphase. Tatsächlich unterscheiden sie sich oft nicht sehr von denen, die eine Professur haben. Oft hängen ihre Stellen überdies an den sogenannten Drittmitteln für Projekte, die ihrerseits befristet sind. Dort leisten sie nicht selten die Forschung, für die ihre Professoren die Meriten einstreichen.

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