Flanieren bei Dürre und Flut
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Öffentliche Parks wie der Tiergarten in Berlin sind in den immer heißeren Stadtsommern schnell überfüllt, und die Pflanzen leiden unter verdichteten Böden und Wildgepinkel. Bild: Jonas Lauströer
Die Folgen des Klimawandels zeigen sich inzwischen auch in der Pflanzenwelt historischer Gartenanlagen. Wer ihre Ökosysteme erhalten will, muss sich etwas einfallen lassen.
Gerade kam wieder so eine schlechte Nachricht: Der Golfstrom, der warme Wasserschichten nach Europa bringt, schwächt sich ab, weil Süßwasser, das unter anderem wegen schmelzender Eisberge in den Ozean fließt, die Meeresströmungen durcheinanderbringt. Was das für das Klima in Europa bedeutet, ist noch nicht klar. Sicher ist aber, dass der Klimawandel längst spürbar geworden ist, dass er Auswirkungen auf Flora und Fauna hat – und damit auch auf historische Gärten. Mit der Überlegung, was man tun kann, um diese fragilen Ökosysteme in sich verändernden Rahmenbedingungen zu erhalten, beschäftigt sich seit dem Jahr 2015 eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

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Die Idee dazu hatte der Potsdamer Bodenwissenschaftler Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl: „Wir haben hier in Brandenburg ja sehr viele Gärten. Da stellt sich die Frage: Was passiert eigentlich mit diesen Gesamtkunstwerken in Zeiten des Klimawandels?“ Vier recht verschiedene Beispielgärten rund um Berlin haben die Wissenschaftler ausgewählt, um zu untersuchen, wie sich Klimaveränderungen auf die Pflanzen und die baulichen Anlagen auswirken. Von Garten zu Garten sind die Effekte unterschiedlich: Die Wörlitzer Anlage bei Dessau beispielsweise leidet unter zu viel Wasser. Ständige Fluten mit Überschwemmungen an der Elbe, dazu Starkregen, der die Wege ausschwemmt, Erosion und Grundwasser, das von unten drückt. Die Wurzeln der alten Bäume stehen somit regelmäßig in nasser Erde und drohen zu faulen.
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