Fünfzig Jahre aufwärts
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Regisseur Michael Apted am Set von „Amazing Grace“ (2011), einem Film über den Parlamentarier William Wilberforce, der sich im britischen Unterhaus für die Abschaffung des Sklavenhandels einsetzt. Bild: Picture-Alliance
Ob Dokumentation oder Spielfilm: Der Brite Michael Apted bewegte sich souverän zwischen den Genres und porträtierte in den Spielfilmen „Nashville Lady“ und „Gorillas im Nebel“ starke Frauenfiguren. Auch bei einem Bond führte er Regie. Er starb im Alter von 79 Jahren.
„Das eine hat mir immer für das andere geholfen“, hat Michael Apted einmal auf die Frage geantwortet, wie er sich so scheinbar mühelos zwischen Spielfilm und Dokumentarfilm hin und her bewegen konnte. „Each equipped me for the other.“ An einem Punkt der bemerkenswert vielfältigen Karriere des gebürtigen Briten wurde das besonders deutlich. Zu Beginn der neunziger Jahre drehte er kurz hintereinander den Dokumentarfilm „Incident at Oglala“ und den Spielfilm „Thunderheart“. In beiden Fällen beschäftigte er sich mit Problemen und Kriminalfällen in den Reservaten des amerikanischen Ureinwohner in Pine Ridge in South Dakota. Robert Redford (der Erzähler in „Incident in Oglala“ ) und Robert DeNiro (einer der Produzenten von „Thunderheart“) arbeiteten damals mit Apted zusammen.
Seine außergewöhnliche Flexibilität im Umgang mit unterschiedlichsten Themen und Aufgaben hatte wohl mit seinen beruflichen Anfängen zu tun. Michael Apted, geboren 1941 als Sohn eines Versicherungskaufmanns in der südostenglischen Kleinstadt Aylesbury, studierte Rechtswissenschaften und Geschichte am Downing College in Cambridge. Seine Berufung fand er aber, nachdem er mit 16 Jahren „Wilde Erdbeeren“ von Ingmar Bergman gesehen und dabei ein Schlüsselerlebnis hatte, als Trainee bei der Fernsehgesellschaft Granada, die in den sechziger Jahren in England die wichtigste Ergänzung zur öffentlich-rechtlichen BBC war.
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