Video-Filmkritik : Im Kampf mit Sturm und Gewissen: „True North“
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Bild: Alpha Medienkontor
Zwanzig Chinesen im Frachtraum eines Kutters, ein Fischer, der davon nichts weiß, und sein Sohn, der mit dem Menschenschmuggel das finanzielle Aus des Alten abwenden will: In „True North“ entfalten sich große Themen auf kleinem Raum.
Ihr ganzes Leben haben Sean (Martin Compston) und sein Vater (Gary Lewis) als Fischer auf See verbracht, als Sean begreift, dass sie vor dem finanziellen Aus stehen. Und so nimmt er das Angebot eines Schmugglers (Hark Bohm) an, für eine Plastiktüte voller Hundert-Euro-Bündel zwanzig Chinesen nach Schottland zu schmuggeln, ohne seinem Vater davon zu erzählen.
„Wir holen nur die nächsten Tellerwäscher für den China-Imbiss rein“, sagt der kantige Fischer Riley (Peter Mullan), doch als nach ein paar Tagen ohne Fang und einem heftigen Sturm die ersten Passagiere sterben, versteht auch er, worauf sie sich eingelassen haben.
In Steve Hudsons Filmdrama „True North“ entfalten sich große Themen auf kleinem Raum. Wie ein Sensor zeichnet der Film die angespannte Stimmung der Schmuggler auf, zeigt sie mit dem Sturm kämpfend und mit ihrem Gewissen - und nimmt ihre Motive und Nöte jederzeit ernst.