Nach Kontroverse : Scarlett Johansson verzichtet auf Transgender-Rolle
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Scarlett Johansson im April bei der Premiere von „Avengers: Infinity War“. Bild: AP
Dass sie als Transmann besetzt wurde, zog Kritik auf sich. Nun springt Johansson ab und zeigt Verständnis. Es geht darum, ob Stars in Hollywood Minderheiten-Rollen spielen sollten, für die sie eigentlich nicht prädestiniert sind.
Hollywood-Star Scarlett Johansson (33) ist nach anhaltender Kontroverse von dem Film „Rub & Tug“ abgesprungen. In dem Biopic unter der Regie von Rupert Sanders sollte sie Dante Gill spielen, der in den 1970er-Jahren in Pittsburghs Unterwelt agierte.
Gill war ein Transmann, also mit weiblichen Körpermerkmalen geboren, der sich als Mann empfand. Dem Magazin „Out“ teilte Johansson am Freitag mit, dass sie die Transgender-Gemeinde respektiere und liebe und dass ihr Casting in dieser Rolle „unsensibel“ gewesen sei.
Nachdem die Schauspielerin zunächst darauf verwiesen hatte, dass Schauspielkollegen Jeffrey Tambor, Jared Leto und Felicity Huffman auch erfolgreich Transgender-Rollen gespielt hatten, vollzog sie damit eine Kehrtwende.
„Verstehe die Kritik“
Sie verstehe die Kritik von Aktivisten, dass seltene Rollen wie diese an einen Trans-Schauspieler gehen sollten. Es sei wichtig, über Inklusion zu sprechen, sagte Johansson weiter. Die Schauspielerin Trace Lysette („Transparent“) zählte zu einer Reihe von Leuten, die die Rollenbesetzung kritisiert hatten.
Hollywood-Produktionen wird oft vorgeworfen, Rollen und Figuren aus anderen Kulturen durch „Weißwaschen“ auf ein weißes Publikum zuzuschneiden. Ein ähnlicher Streit entbrannte zuletzt um den Film „Ghost in the Shell“, in dem Johansson mit schwarzer Perücke eine japanische Manga-Heldin spielte.