Monty-Python Komiker Eric Idle : Lustig, anzüglich, verklemmt und hochbegabt
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Always Look on the Bright Side of Life: Eric Idle Bild: EMILY BERL/The New York Times/Re/Redux/laif
Er war bei der Komikertruppe „Monty Python“ für seine Songs bekannt. Sein Lied „Always look on the bright side of life“ wurde zum Welthit. An diesem Mittwoch wird der Komiker Eric Idle achtzig.
Das Leben hielt für Eric Idle einige glückliche Zufälle bereit. Einer davon war, dass der junge Mann aus bescheidenen Verhältnissen (die Mutter war Krankenschwester, der Vater schon früh verstorben) an der Universität in Cambridge eine Amateurtheatergruppe besuchte, in der auch John Cleese und Graham Chapman mitspielten. Die drei jungen Männer verband das komödiantische Talent und die Vorliebe, aus Hochkultur mit Anarchie eine neue Art des britischen Humors zu entwickeln. 1969 traten sie gemeinsam mit drei weiteren Mitstreitern als „Monty Python’s Flying Circus“ erstmals im BBC-Fernsehen auf.
Idle übernahm in den Sketchen zumeist die Rolle als schöner, aber fieser Darsteller und steuerte Charaktere mit penetranten Sprachmarotten bei, die zugleich scharfe Gesellschaftssatire waren. Schon in der dritten Folge des „Flying Circus“ zeigte er dieses Talent in einem Witz über einen Pubbesucher, der seinen Nachbarn mit anzüglichen Doppelbödigkeiten nervt („wink wink, nudge nudge“), nur um sich am Ende als verklemmter Pennäler zu entpuppen.
Das größte Talent Idles aber lag im Gesang. Nicht ohne Grund stammt das berühmteste Lied der Gruppe aus seiner Feder: In der Bibelkomödie „Das Leben des Brian“ blickt der gekreuzigte Held am Ende auf hundert weitere Verurteilte und entdeckt zu seiner Rechten Eric Idle, der ihn von seinem Kreuz aus auffordert, den Kopf nicht hängen zu lassen und stattdessen mitzupfeifen, als er das einprägsame Lied „Always look at the bright side of life“ anstimmt.
Der Song wurde zum Welthit, gehört heute zu den meistgespielten Liedern bei britischen Beerdigungen und bescherte Idle nach dem Ende der Komikertruppe Anfang der Achtzigerjahre ein entspanntes Leben. Er spielte in einigen Kinofilmen mit, darunter in „Die Abenteuer des Barons Münchhausen“, die sein ehemaliger Python-Kollege Terry Gilliam 1988 ins Kino brachte. Er entwickelte aus der Python-Artusparodie „Die Ritter der Kokosnuss“ ein Musical, das ihm 2005 einen Tony-Award einbrachte. Er schrieb Thriller und Theaterstücke.
In seiner 2018 erschienenen Autobiographie blickt er auf ein Leben zurück, das so hedonistisch-anarchisch ist wie seine Python-Charaktere: Yachtausflüge mit David Bowie, Cricketbesuche auf Westindischen Inseln mit Mick Jagger und Partynächte mit Harrison Ford. Der Zufall hatte ihn zur richtigen Zeit an den richtigen Ort gebracht und er hatte die Gelegenheit ergriffen, daraus etwas zu machen, was sich der 1943 im englischen South Shields geborene Junge nur in seinen Träumen auszumalen wagte. Heute wird Eric Idle achtzig Jahre alt.