Mehr Schein als Schwein?
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Der malaysische Rapper Namewee bei den Golden Horse Awards in Taiwan Bild: EPA
Nur ein Trailer und ein Musikvideo zeugen von der Existenz von „Babi“, einem aggressiv beworbenen Film des malaysischen Rappers Namewee. In seiner Heimat ist die Empörung trotzdem riesig. Aber gibt es den Film überhaupt?
Wie einfach es heutzutage doch ist, einen Skandal zu entfachen. Der malaysische Filmemacher und Rapper Namewee hat das jetzt mit einem Film namens „Babi“, auf Deutsch: „Schwein“, geschafft, der in Malaysia gar nicht gezeigt wird. Ob Letzteres daran liegt, dass der Film „verboten“ wurde, oder daran, dass er gar nicht erst bei der Zensurbehörde angemeldet wurde, dazu gibt es vom Künstler widersprüchliche Aussagen.
Womöglich, eine nicht unwahrscheinliche Pointe, gibt es den Film überhaupt nicht. Was es gibt, sind ein Trailer und ein Musikvideo. Die Jugendorganisation der Regierungspartei Malaysias tat Namewee dennoch den Gefallen, Anzeige zu erstatten: Die Filmplakate – die es zumindest in Malaysia ebenfalls nicht gibt, sie sind nur im Internet auffindbar – beleidigten, so die Anzeigebegründung, Muslime und gefährdeten damit das friedliche Zusammenleben von ethnischen Malaien, Chinesen und Indern im Land. Das Wort „Babi“(Schwein) ist ein Schimpfwort für Nicht-Muslime in Malaysia und Singapur, insbesondere für ethnische Chinesen wie Namewee.
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