Kinovorschau : Heldinnen und arme Würstchen
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Helen Mirren ist „Die Queen“, die englische Monarchin Elizabeth II. Außerdem von Donnerstag an im Kino: Helge Schneider als depressiver Hitler, Kurt Cobains letzte Tage, die grausame Rache einer Koreanerin und Rolf Dieter Brinkmanns Tonbänder.
Helen Mirren ist „Die Queen“, die englische Monarchin Elizabeth II. Außerdem von Donnerstag an im Kino: Helge Schneider als depressiver Hitler, Kurt Cobains letzte Tage, die grausame Rache einer Koreanerin und Rolf Dieter Brinkmanns Tonbänder.
Die Queen
Historienfilm, Großbritannien 2006.
Als am 1. September 1997 die englische Prinzessin Diana bei einem Autounfall in Paris umkommt, bricht in England eine beispiellose kollektive Trauer aus. Erst nach einigen Tagen und im Angesicht einer ernsthaften Krise kehrt die Königin Elizabeth II. (Helen Mirren) von ihrer Sommerresidenz zurück nach London und zeigt sich öffentlich mit ihrer Familie bei Dianas Beerdigung. Der britische Regisseur Stephen Frears („Gefährliche Liebschaften“) setzt mit seiner Geschichte ein paar Monate vor Dianas Tod ein, mit dem erdrutschartigen Sieg Tony Blairs (Michael Sheen) und seiner Labour-Partei im Mai 1997. Er wird in der großen Diana-Krise sein Möglichstes tun, um zwischen seiner Souveränin und ihrem Volk zu vermitteln. Elizabeth II. wird dargestellt als eine bis zum äußersten pflichtbewusste, dabei mütterliche und humorvolle Person, die seit mehr als fünfzig Jahren unablässig ihr Bestes für ihr Land tut.
Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler
Komödie, Deutschland 2006.
Regisseur Dani Levy („Alles auf Zucker!“) versucht in „Mein Führer“ das Hysterische, Lächerliche und Armselige der Figur Adolf Hitler aus der Perspektive eines Juden zu zeigen. Adolf Grünbaum (Ulrich Mühe, „Das Leben der Anderen“), der als Schauspiellehrer einst Hitler die Grundlagen der Selbstinszenierung beigebracht hat, wird von Joseph Goebbels (Sylvester Groth) aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen in die Reichskanzlei geholt.
Er soll Hitler (Helge Schneider) aus der Depression herausholen und für eine enorm wichtige Rede vorbereiten, die in wenigen Tagen gehalten werden muss. Es ist Winter 1944 und dem Führer geht es gar nicht gut. Er ist traurig, schläft schlecht, fühlt sich müde und antriebslos und vom Rest der Welt abgeschottet durch seine Chargen, Speer (Stefan Kurt), Goebbels und Himmler (Ulrich Noethen).
Last Days
Musikfilm, Vereinigte Staaten 2005.
Der amerikanische Regisseur Gus Van Sant („Good Will Hunting“) zeigt seine freie Interpretation der letzten Tage im Leben des heroinsüchtigen Kurt Cobain. Kaum ein Rockstar der 90er Jahre hat eine gesamte Generation junger Menschen so geprägt wie der Leadsänger der Grunge-Band Nirvana. Im April 1994 nahm er sich das Leben, und bis heute ist er eine nahezu sagenumwobene Ikone.
Der introvertierte Rockmusiker Blake (Michael Pitt) flüchtet aus dem Drogenentzug zu seinen Bandkollegen, mit denen er in einem entlegenen Haus lebt. Doch sie leben in ihrer eigenen gedanklichen Welt und nehmen Blakes desolaten psychischen Zustand nicht wahr. Gemeinsam mit dem Manager versuchen sie, ihn noch einmal zu einer einträglichen Tournee zu überreden. Doch Blake hat andere Pläne.
Lady Vengeance
Drama, Südkorea 2005.
„Lady Vengeance“ vom südkoreanischen Regisseur Park Chan-wook ist die Geschichte eines weiblichen Racheengels und der dritte Film seiner Rache-Triologie, nach „Sympathy for Mr. Vengeance“(2002) und „Oldboy“(2003). Die schöne Lee Geum-ja (Lee Yeong-ae) wird nach 13 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Als 19jährige hatte sie gestanden, einen kleinen Jungen entführt und erstickt zu haben.
In der Haftanstalt galt sie als reuige und hilfsbereite Büßerin, doch nach ihrer Freilassung entpuppt sich Geum-ja als Racheengel, der in all den Jahren sorgfältig eine blutige Vergeltung geplant hat. Geum-ja hat ihren einstigen Kindergartenlehrer, Mr. Baek (Choi Min-sik), im Visier, der sie vor 13 Jahren zum verhängnisvollen Geständnis gezwungen hat.