„Wahrhaftigkeit ist das A und O“
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Juliette Binoche in „La Verité“. Bild: Prokino GmbH
In dem Film „La Vérité“ spielt Juliette Binoche eine Frau, die sich mit den Lebenslügen ihrer Familie konfrontiert sieht. Ein Gespräch über Mut zur Ehrlichkeit, das Kino aus Fernost und die Annäherung zwischen zwei Stars.
Mademoiselle Binoche, in Ihrem neuen Film „La Vérité – Leben und lügen lassen“ geht es nicht zuletzt um die Beziehung zwischen einer von Catherine Deneuve verkörperten Schauspielerin und der von Ihnen gespielten Tochter, die als Drehbuchautorin arbeitet. Ihre eigene Mutter ist ebenfalls Schauspielerin. Wie viele Parallelen zur eigenen Familie haben Sie da ausgemacht?
Ach, natürlich habe ich im Drehbuch einige Themen entdeckt, zu denen ich direkt einen Bezug hatte. Was auch wichtig ist, denn ohne dass ich einen direkten Zugang zu meiner Rolle und dem Stoff finde, könnte ich als Schauspielerin nichts mit einer Geschichte anfangen. Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass es eher allgemeine Familiendynamiken waren, die ich wiedererkannte, nicht so sehr dieses Schauspielerding. Weder mit Blick auf meine eigene Mutter noch auf meine Kinder, für die ich ja quasi die Position innehabe, die Deneuve im Film für mich hat. Zumindest habe ich noch kein Buch mit lauter Unwahrheiten geschrieben, über das sie sich beschweren könnten (lacht). Und insgesamt kann ich zum Glück sagen, dass wir mit der Wahrheit in unserer Familie sehr viel direkter umgehen als die Figuren im Film. Da wird nicht so viel geschwiegen und unterdrückt.
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