Filmfestival in Cannes : Diane Kruger als beste Schauspielerin für Rolle in Akins „Aus dem Nichts“ geehrt
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Galt seit der Filmpremiere von Fatih Akins „Aus dem Nichts“ als große Favoritin für die Auszeichnung als beste Schauspielerin: Diane Kruger Bild: AP
Sie war als Favoritin gehandelt worden: Diane Kruger nimmt in Cannes den Preis als beste Schauspielerin entgegen. Die Goldene Palme ging hingegen an einen Film, der das Publikum überrascht hatte.
Die Deutsche Diane Kruger ist beim 70. Filmfestival in Cannes mit dem Preis als beste Schauspielerin ausgezeichnet worden. Kruger erhielt die begehrte Trophäe am Sonntagabend für ihre Darbietung in dem Film des Hamburger Regisseurs Fatih Akin „Aus dem Nichts“. Sie spielt darin eine Mutter, die bei einem rechtsextremen Anschlag Mann und Kind verliert. Sichtlich gerührt nahm die in Niedersachsen geborene Kruger die Trophäe entgegen. Es ist der erste Preis für eine deutsche Hauptdarstellerin seit 1986. Damals gewann Barbara Sukowa für Margarethe von Trottas „Rosa Luxemburg“.
Die Goldene Palme des Filmfestivals geht an die schwedische Gesellschaftssatire „The Square“ von Ruben Östlund, in der mit bitterbösem Spot die europäische Kunstszene auseinandergenommen wird. Ins Rennen um den Hauptpreis waren 19 Spielfilme gegangen, die in den vergangenen zehn Tagen an der Côte d'Azur Premiere hatten. Die Jury, die über die Vergabe des Hauptpreises und der anderen Auszeichnungen entscheidet, wurde in diesem Jahr vom spanischen Regisseur Pedro Almodóvar geleitet.
Zum besten Schauspieler kürte sie den amerikanischen Star Joaquin Phoenix für seine Rolle in dem Thriller "You Were Never Really Here". Der Preis für die beste Regie ging an die Amerikanerin Sophia Coppola für ihr Südstaatendrama „Die Verführten“.
Als eine Neuerung präsentierte Jurypräsident Almodóvar in diesem Jahr einen Jury-Preis anlässlich des 70. Geburtstags des Filmfestivals. Dieser ging an die amerikanische Schauspielerin Nicole Kidman, die gleich in vier Produktionen in Cannes zu sehen war, darunter Coppolas „Die Verführten“ und dem Rache-Drama „The Killing of a Sacred Deer“ des Griechen Yorgos Lanthimos, das zudem einen Preis für das beste Drehbuch erhielt.