In Cannes sind alle Filme gelaufen; die Jury berät. Eine Siegesprognose fällt schwer, doch eines muss man annehmen: Jurypräsident Pedro Almodóvar wird bei der Preisvergabe vermutlich ziemlich mit den Zähnen knirschen.
Abbas Kiarostamis letzter Film überrascht mit einem fast meditativen Werk. Sofia Coppolas „The Beguiled“ kann im Wettbewerb des Filmfestivals Cannes nicht so recht überzeugen.
Auch das Filmfestival von Cannes kommt nicht ohne das Fernsehen aus. Jane Campion zeigt die neuen Folgen ihrer Serie „Top of the Lake“. Die überzeugen nicht wirklich.
Jetzt wird das unbotmäßige Tier pädagogisiert: Die ein Wasserschwein verschlingende Anakonda-Schlange im Frankfurter Naturkundemuseum ist vorerst aus dem Verkehr gezogen. Wir warten auf moralische Belehrung.
Ein Denunziant verlangt, die Kunstausstellung in der Moskauer Tretjakow-Galerie in Einklang mit den „geistig-sittlichen“ Werten des Staates zu bringen. Der Angriff, der von der radikalen Kulturfront orchestriert sein dürfte, richtet sich gegen längst kanonisierte russische Kunst der Siebzigerjahre.
Was macht man als Zugbegleiter mit Berufsethos, wenn an einem winterlichen Vorabend nach stundenlanger Wartezeit eine ausgehungerte Fahrgastschar in die Waggons stürmt, aber kein Personal fürs Restaurant verfügbar ist? Man träumt.
Noch unentdeckte Brocken sind das eigentliche Problem: Der Asteroid „2023 BU“ war auf Kollisionskurs mit der Erde, passiert ist nichts, auch zur Freude der Kelten.
Künstliche Intelligenz kann kenntnisreiche Texte über Hegels Logik schreiben. Trotzdem würden wir uns nicht mit einem Algorithmus zum Cappuccino verabreden. Worin genau unterscheiden sich Apparatur und Mensch?
„Good Times“ wurde in New York gedreht, ohne Genehmigungen, guerillaartig, und das mit einem der bekanntesten Gesichter Hollywoods: Robert Pattinson. Das Ergebnis ist preiswürdig.
Bevor das Festival zur allzu weichen und warmen Veranstaltung missrät, zeigt man in Cannes einen neuen Michael-Haneke-Film: „Happy End“ wirft einen brutalen Blick auf eine Familie.
Er strickt seit Jahrzehnten an der großen Erzählung Amerikas. Und wurde in Cannes nur in eine öde Plauderei verstrickt. Eine interessante Antwort gab Clint Eastwood doch. Und eine bissige.
Mehr Mitgefühl: Nicht nur eine Reihe von Filmen, auch Alejandro Gonzáles Iñárritu wirbt in Cannes für Empathie. Woran der Oscar-Preisträger scheitert, gelingt Robin Campillo für einen Moment.
Michel Hazanavicius zeigt Godard nicht als den Gott des Kinos, als der er hier in Cannes noch gilt. Und Netflix zeigt Weltstars in einem mitunter betont unambitionierten Film.
Ein kleines Mädchen rettet ihr freundliches Monsterschwein vor der Firma, die es entwickelt hat: Aus einer ländlichen Idylle wird Bong Joon Hos Film „Okja“ zum Großstadtthriller – und bleibt eine Frage des Formats.
Das Hôtel du Cap-Eden-Roc steht in Cannes für Glanz und Glamour der besonderen Art. Nun hat die Luxusunterkunft ausgewählte Gäste zu einer ganz exklusiven Fotoausstellung eingeladen. Alle warteten nur auf eine.
Man müsse sich klein und bescheiden vor den Filmbildern fühlen, sagte Pedro Almodóvar, Präsident der Jury in Cannes, zu Beginn des Festivals. So fühlte sich der Schauspieler neben ihm bestimmt nicht.
Wenn man bei Filmfestivals auf etwas zählen kann, dann sind es gutgekleidete Stars. In Cannes sind die Modekontrollen derzeit so scharf wie die Sicherheitskontrollen. Bei der Tiefe des Dekolletés wird jedoch auch mal ein Auge zugedrückt.
Autorenkino par excellence: Cannes eröffnet mit „Les Fantômes d’Ismaël“ von Arnaud Desplechin. Könnte es ein besseres Thema zur Eröffung der siebzigsten Ausgabe des Filmfestivals geben?
In Cannes geht es schon immer etwas freizügiger zu. Das zeigt sich auch bei der Eröffnung der diesjährigen Filmfestspiele. Und in der Jury gab es schon den ersten kleinen Eklat.
Das Filmfestival in Cannes findet dieses Jahr zum 70. Mal statt. Im Jubiläumsjahr gibt es mal wieder ein beeindruckendes Staraufgebot. Im Rennen um die begehrte Goldene Palme konkurrieren 19 internationale Spielfilme - darunter der Film „Aus dem Nichts“ vom deutschen Regisseur Fatih Akin.
Am Mittwochabend starten die Internationalen Filmfestspiele von Cannes. Jean Pigozzis Partys während des Filmfestivals sind legendär. Der heimliche Star aber ist er selbst.
Vor dem Filmfestival sind die Sicherheitsmaßnahmen in Cannes deutlich erhöht worden. Kurz vor dem Start wurde die Polizeipräsenz ausgebaut. In der gesamten Stadt haben Spezialisten außerdem mehr als 500 Überwachungskameras angebracht.
Vom nächsten Jahr an hat der amerikanische Streaming-Anbieter Netflix keine Chance mehr, beim Filmfestival von Cannes eine Goldene Palme zu gewinnen. Der Entscheidung gingen harte Verhandlungen voraus.
Diane Kruger steht für Fatih Akin und Isabelle Huppert für Michael Haneke vor der Kamera. Auch Netflix könnte eine Goldene Palme gewinnen: Die Filme im Wettbewerb von Cannes.
Gehört der virtuellen Realität im Film und im Journalismus die Zukunft? Solange man sich dafür ein Brikett vors Gesicht schnallen muss, eher nicht. Die neue Rundumsicht kann jedoch überwältigend sein.
Frankreichs nationaler Filmpreis geht an den Psycho-Thriller „Elle“. Zwei Frauen bekommen bei der Vergabe der Césars in Paris eine öffentliche Liebeserklärung.
Die Berlinale bot ein durchwachsenes Programm – und verabschiedet sich trotzdem mit Flair. Die Künstler schenken der Abschlussgala kurze Momente der Poesie.
Sind die von Sinnen? Schon wieder Ken Loach? Vor zehn Jahren hat der Regisseur schon einmal eine Goldene Palme gewonnen. Für die zweite hätte es eigentlich mindestens ein Meisterwerk gebraucht. Dafür kann es nur eine Erklärung geben.
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