„Es darf keine Tabus mehr geben“
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Auf Lehrer kommen nach den Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission in der anhaltenden Mangelsituation neue Härten zu. Bild: picture alliance / Julian Strate
Der Lehrermangel wird Deutschland die kommenden 20 Jahre begleiten. Eine Expertenkommission hat den Kultusministern jetzt ein dringendes Maßnahmenpaket vorgelegt. Wir haben mit dem Vorsitzenden darüber gesprochen.
Bemerkenswert in den Empfehlungen der SWK zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel ist, dass zwei Berechnungen der Lücken bis 2025 angeführt werden (von Klaus Klemm und Wido Geis-Thöne), die doppelt, sogar fast dreimal so hoch liegen wie die der Kultusministerkonferenz (KMK). Ist das nicht eine Ohrfeige für die Institution, die Sie beraten?
Es werden hier unterschiedliche Berechnungsmodelle zugrunde gelegt. Die KMK fordert die Zahlen aus den einzelnen Bundesländern an, wobei diese ihrerseits unterschiedliche Berechnungsmodelle anwenden. So kommt ein Zahlenwerk zustande, das keine große Kohärenz aufweist. Anders verhält es sich bei den Berechnungen von Klaus Klemm und Wido Geis-Thöne, die auch anstehende Veränderungen wie den verlässlichen Ganztag in den Grundschulen berücksichtigen und die sich verstärkt Gedanken über die Angebotsseite machen: Wie hoch ist die Zahl der Lehramtsstudierenden, mit welchen Abbruchquoten ist zu rechnen? In diesen Fragen ist die Berechnung der KMK sehr schwach. Insgesamt gesehen sind die Zahlen von Klemm und Geis-Thöne dichter an der Realität, ihre Modelle sind differenzierter.
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