Henning Mankell : Ein Kampf aus der Perspektive des Lebens
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Henning Mankell, hier bei einem Auftritt in Hamburg vor einigen Jahren. Bild: AP
Vor zwei Wochen wurde bei dem fünfundsechzigjährigen Henning Mankell Krebs diagnostiziert. Über den Umgang mit seiner Krankheit will der prominente Krimi-Autor eine Kolumne schreiben. Hier ist die erste Folge.
Einige Tage nach Neujahr reiste ich zu einem Orthopäden in Stockholm, der mich schon einmal behandelt hatte. Hin fuhr ich mit einem schmerzhaften Bandscheibenvorfall im Nacken. Als ich zurück nach Göteborg fuhr, am Tag darauf, war es eine ernste Krebsdiagnose.
Besondere Erinnerungen verbinde ich mit dieser Heimreise nicht. Nur die unablässige Dankbarkeit dafür, dass Eva, meine Frau, bei mir war.
Einige Tage später erhielt ich es von der Lungenabteilung am Sahlgrenska Sjukhuset schwarz auf weiß: Es war ernst. Ich hatte einen Tumor im Nacken und außerdem einen Tumor in der linken Lunge. Außerdem war zu erahnen, dass der Krebs bereits auf andere Körperteile gestreut haben könnte.
Seitdem sind knapp vierzehn Tage vergangen. Ich bin gerade dabei, die letzten Untersuchungsberichte durchzugehen, bevor verschiedene Behandlungsformen eingeleitet werden sollen. Meine Angst ist sehr groß, auch wenn ich sie im Großen und Ganzen unter Kontrolle halten kann.
Sehr früh entschied ich mich zu versuchen, über diese Dinge zu schreiben. Letztlich geht es ja um Schmerzen und Leiden, die viele Menschen empfinden – allerdings auch um eine erstaunliche medizinische Wissenschaft und ein Licht, das oftmals durch den Nebel dringt.
Ich will genau so schreiben, wie es ist. Über den schweren Kampf, den das immer bedeutet. Aber ich gedenke aus der Perspektive des Lebens und nicht des Todes zu schreiben.Dies werde ich in unregelmäßigen Abständen tun.
Ich beginne jetzt.
Ich habe gerade begonnen.