Könnte so das Bauhaus der Zukunft aussehen?
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Im Berliner „Haus der Statistik“ sollen Politik, Bildung, Arbeit und Wohnen auf neue Weise zusammenkommen. Bild: Haus der Statistik
So radikal, experimentierfreudig und mutig wie früher? Wer den revoltierfreudigen Geist des Bauhauses sucht, wird in diesen Tagen in einer Berliner Ruine fündig.
Eine der großen Fragen in diesem jubiläumsseligen Bauhaus-Jahr mit seinen endlosen Tassen- und Lampenausstellungen ist ja die, was ein Bauhaus heute machen würde: ob man also heute so radikal, experimentierfreudig und mutig sein kann, wie es damals die Bauhäusler waren (wenn sie sich nicht gerade in eher reaktionären, esoterischen, misogynen oder rassistischen Phantasien verhedderten). Weiße Wohnkisten entwerfen, minimalistische Teekannen, rationale Mini-Küchen, in die nur eine Frau passte, der man deswegen leider auch nicht beim Kochen helfen konnte? Eher nicht.
Zu den Fragen, die damals schon das Bauhaus umtrieben, gehörte die, wie man jenseits der klassischen Aufteilung von Gesellschaften in Single- oder Kleinfamilienhaushalte noch zusammenleben könnte. Wie eine Stadt aussähe, die um Orte der Bildung und um neue Formen von Produktion herumgebaut wäre und in der „Öffentlichkeit“ mehr bedeute, als auf einer Piazza Cappuccino zu trinken (Innenstadt) oder an einer Tankstelle Bier (Vorstadt). Neu dazu kommt eine der großen Fragen in Zeiten des Klimawandels – nämlich die, ob man eigentlich weiterhin alles abreißen sollte, was besser verkäuflichen Immobilienprojekten im Weg steht, oder ob es nicht Möglichkeiten gibt, leere Bürogebäude intelligent und ressourcenschonend umzunutzen.
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