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Deutsche Kultur im Ausland : Das Goethe-Institut will global und divers sein

Carola Lentz, seit dem vergangenen Jahr Präsidentin des Goethe-Instituts Bild: dpa

Auf seiner Jahrespressekonferenz in München zog das Goethe-Institut Bilanz und sprach nicht von deutscher Kultur, sondern nur von global-diversen Ideen für 2022.

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          Das Goethe-Institut hat sich auf seiner Jahrespressekonferenz in München für einen stärkeren Schutz von gefährdeten Künstlern in aller Welt ausgesprochen. Die Freiräume würden enger, sagte die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz. „Viele unserer Partner sind zivilgesellschaftliche Akteure, die in unruhigen Zeiten besonders unter Druck geraten.“

          Paul Ingendaay
          Europa-Korrespondent des Feuilletons in Berlin.

          Im Rahmen der Martin-Roth-Initiative – benannt nach dem 2017 verstorbenen Museumsdirektor und ehemaligen Präsidenten des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) – erhielten seit 2018 fast hundert Künstler aus 27 Ländern repressionsfreie Arbeitsaufenthalte. Lentz begrüßte es, dass die Schutzprogramme im Ampel-Koalitionsvertrag eigens erwähnt würden. Von dem, was deutsche Kultur – Musik, Literatur, Kunst, Philosophie, Soziologie, Architektur und alles andere – im Ausland leisten oder auf welche Weise sie Menschen animieren und bereichern könnte, war in München mit keinem Wort die Rede.

          Eine wichtige Aufgabe der Programmarbeit, so Generalsekretär Johannes Ebert, bestehe vielmehr darin, „die kulturelle Bildung in Deutschland internationaler zu gestalten und damit zu einer offenen Gesellschaft beizutragen“. Fünf Goethe-Institute im Inland – Bonn, Dresden, Hamburg, Mannheim und Schwäbisch Hall – sollen zu diesem Zweck „Anlaufstellen“ werden. An herausgehobenen Veranstaltungen des kommenden Jahres nannte Ebert das Festival „Frequenzen – Feminismen Global“ im kommenden Mai in Berlin. Es solle ein „offener Resonanzraum für feministische Bewegungen und Konzepte“ sein – „global, multiperspektivisch und divers“.

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