Der parlamentarische Begriff von Staatsbürgerschaft, demonstriert an der eigenen Person: Die aus Bayern gebürtige Labour-Politikerin Gisela Stuart erklärt beim Besuch in der alten Heimat den Brexit.
Olaf Scholz nimmt kein Blatt vor den Mund: Mit seinem nun nachträglich in einem Interview gerechtfertigten Beklopptheits-Vorwurf stellt er die Klima-Kleber intellektuell vogelfrei.
Das Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München birgt die Möglichkeit einer gewaltigen Rangplatzumkehr. An diesem großen Fußballfest nimmt fast das ganze Land teil, das sich kostümiert, grillt und johlt – und mitunter verzweifelt.
Michel Houellebecq hat sein schlechtestes Buch geschrieben: autobiographische Jammerprosa mit Porno-Elementen. Angeblich tut ihm jetzt alles leid. Wirklich?
Für 24 Stunden schien es so, als gäbe es beim „Spiegel“ einen Aufstand der Redaktion gegen die Entlassung des Chefredakteurs Steffen Klusmann. Doch dann – wird der neue Chef Dirk Kurbjuweit mit Pathos begrüßt, als sei nichts gewesen.
Das Querdenkertum ist zum fragwürdigen Geschäftsmodell geworden. Nach der Pandemiepolitik steht die Klimapolitik auf der Abschussliste. Muss jetzt auch noch Antisemitismus geduldet werden?
Claudia Roth braucht sich über die Buhrufe nicht zu wundern. Die jüdischen Mitbürger haben genug davon, beim Thema Antisemitismus mit Begriffen wie „Demokratie“ und „Buntheit“ abgespeist zu werden.
Papst Franziskus als Seefahrer, Entdecker und Eroberer? Das Motiv einer vom Vatikan eilends wieder einkassierten Briefmarke sorgt nicht nur in Portugal für Aufregung.
Bei einem Musikwettbewerb in Frankfurt wurde Kulturstaatsministerin Claudia Roth fünf Minuten lang ausgebuht. Der Veranstalter, der Zentralrat der Juden in Deutschland, äußert Verständnis für die Störer. Wie ist das zu verstehen?
George Berkeley ist mittlerweile als Sklavenhalter verschrien. Das Trinity College hat seinen Namen gerade aus der nach ihm benannten Bibliothek gestrichen.
Durs Grünbein sprach im Streitgespräch mit Uwe Tellkamp von einem Scherbengericht. Was lehrt das Institut aus Athen über die Integrationsprobleme in Dresden?
Die Fachgeschichte ist jetzt das große Ding des kleinen Fachs Musikwissenschaft. Man interessiert sich für die Forscher wie früher für die Komponisten.
Die Steinkohle an der Ruhr ist Geschichte: In diesem Jahr wird die letzte Zeche schließen. Heute schon boomt die Erforschung der Bedeutung dieser Zäsur.
Johannes Gutenberg? Kennt man doch. In Mainz steht ein ganzes Museum zu seinen Ehren, das auch noch anbauen will. Aber je mehr die Historiker über den großen Erfinder herausfinden, desto schwerer ist er zu greifen.
Ein Revolutionär wie Marx und Freud: Der Historiker Hayden White ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Er hat sein Fach nachhaltig aus dem Konzept gebracht.
Wenn junge Gelehrte im Europa der Frühen Neuzeit auf Reisen gingen, hatten sie eine Art Poesiealbum dabei. Viele von ihnen sammelten fremde Schriftzeichen.
Ein Vorschlag zur Milde: Douglas Husak, Philosoph und Rechtsprofessor, möchte nur noch Täter bestraft sehen, die wissen, dass sie etwas Strafwürdiges tun.
Er lieferte des philosophische Theoriegerüst für die in Fahrt kommende Erforschung der Künstlichen Intelligenz. Zum Tod des amerikanischen Philosophen Jerry Fodor.
Steuerung statt Gängelung: Modern verstand sich der Entwurf eines neuen Verwaltungsrechts von Andreas Voßkuhle und Kollegen. Ein Kritiker zieht jetzt Linien zurück zum Jahr 1933.
Soll man mit Rechten reden? Auf einer Tagung in Siegen warnten Diedrich Diederichsen und Wolfgang Ullrich vor den ästhetischen Strategien der Provokation.
Georg Iggers, in Hamburg geboren, schrieb das wichtigste kritische Buch über die deutsche Tradition des nationalen Geschichtsdenkens. Jetzt ist er mit neunzig Jahren gestorben. Zum Tod des amerikanischen Historikers.
Marc Jongen, Bundestagsabgeordneter und Parteiphilosoph, durfte in einem angesehenen amerikanischen College sprechen. Professoren protestieren dagegen.
Die Fernsehserie „Babylon Berlin“ soll vor einer Wiederkehr Weimarer Verhältnisse warnen. Was damit gemeint sein könnte, ist eine Frage für das neue Studienfach „Public History“.
Vor hundert Jahren hielt Max Weber in München seinen berühmten Vortrag über „Wissenschaft als Beruf“. Die Fragen, die er aufwarf, verdienen auch heute noch eine überzeugende Antwort.
Geld gibt es seit Jahrtausenden, Münzen erst seit 600 vor Christus. Warum begann man, Metall zu prägen - und welche Nachteile waren damit verbunden? Gespräch mit der Münzforscherin Fleur Kemmers.
Eine Gruppe konservativer Intellektueller hat ein Manifest über das „wahre Europa“ geschrieben. Sie wollen es nicht den Vulgärauslegern der Tradition überlassen.
Das Rhodes Scholarship und das All Souls Fellowship gehören zu den höchsten Auszeichnungen für Studenten an der Universität Oxford. Max Harris hat beide bekommen. Ein Gespräch auch über die dunklen Seiten seiner Stipendien.
Seine Vorlesungen zogen nicht in erster Linie durch ihre Thesen an, sondern durch ihre augenöffnenden Analysen von Werken, Versen, Sätzen, sowie die Verkörperung des Bildungssinns durch den Vortragenden: Klaus Heinrich zum Neunzigsten.
Letzte Generation : Warum Scholz die Klimakleber völlig bekloppt nannte
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Letzter Bundesliga-Spieltag : Fußballfeste
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Jürgen Kaube
Michel Houellebecq : Nur noch traurig
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Julia Encke
Machtkampf im „Spiegel“ : Der Chef ist weg, es lebe der Chef!
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Michael Hanfeld
Querdenker-Urteil : Das gefährliche Gift der Schwurbler
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Joachim Müller-Jung
Versunkene Stadt Rungholt : Als der Pfarrer um Vernichtung bat
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Tilman Spreckelsen
Protest gegen Claudia Roth : Das Unbehagen und die Kultur
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Edo Reents
Vatikanische Briefmarkenpanne : Weitergehen! Hier gibt’s nichts zu entdecken!
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Hans-Christian Rößler
Eklat in Frankfurt : Buhs für Roth
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Patrick Bahners
Berkeleys Name gelöscht : Was ich nicht fühle, macht mich nicht heiß
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Andreas Platthaus
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