Galerie in München : Logik? Nein danke!
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Wundersame Allianzen gehen die Frauen im Werk der Künstlerin Veronika Veit ein. Ihre neuen Arbeiten sind jetzt in München in der Galerie von Esther Donatz zu sehen.
Was hat ein Rabe mit einem Schreibtisch gemeinsam? Dem verrückten Hutmacher, der diese nie gelöste Frage in Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ stellt, würde die aktuelle Schau bei Esther Donatz gefallen. In der Galerie fügen sich allerhand Dinge zu überraschenden und wunderlichen Allianzen, bestätigen, was schon der Surrealismus wusste: je wesensfremder die zusammengestellten Objekte einander sind, desto lebhaftere Assoziationsketten und Phantasieaktivitäten stoßen sie an.
Die neuen Arbeiten von Veronika Veit öffnen weite Räume: Mitten hinein türmt die Künstlerin (Jahrgang 1968) ein wildes Gebilde aus Möbeln und Dingen. Eigentlich dem Verstauen und Ordnung halten dienend, geben Schränke und Schubladen hier ein mehr als skurriles Innenleben preis : Da steht eine Frau ohne Kopf, aus einer Gitarrenhülle ragen flehend Arme, Schläuche quellen, ein Möbiusband kringelt in der Dusche seine Endlosschleife und auf dem Monitor in Häkelhülle läuft ein Video vom Schminken des Spiegelbildes. Logische Kontexte sucht man vergebens, nicht hingegen Anspielungen auf die Labilität vermeintlich geregelter Zusammenhänge. Um die Installation gruppierte Veronika Veit Frauenfiguren, kleingeschrumpft wie Carrolls Alice, kämpfen sie auf Tischen, Fensterbänken und in Raumecken mit zugenähten, ein bisschen an Zwangsjacken erinnernden Riesenpullis, oder sind es warme, weiche Schutzhüllen?