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Flugzeugunglück : Der Künstler Michel Majerus unter den Opfern

  • -Aktualisiert am
Michel Majerus, splash bombs, 2002

Michel Majerus, splash bombs, 2002 Bild: neugerriemenschneider

In der Unglücksmaschine, die am Mittwoch in Luxemburg abgestürzt ist, kam auch der 35-jährige Berliner Künstler Michel Majerus ums Leben.

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          „If we are dead, so it is“ überschrieb Michel Majerus seine Ausstellung im Kölner Kunstverein lapidar. Vor genau zwei Jahren wurde sie eröffnet: eine bemalte Skaterrampe durch die gesamte Länge des Raums war zu sehen. Eine extrem ungewöhnliche Erfahrung für Kunstflaneure. An diesem Mittwoch wurde der 35-jährige Maler und Raumkünstler, dessen Karriere wie eine Rakete gestartet war, Opfer des Flugzeugabsturzes in Luxemburg.

          Seine Kunst war heiter, schön, banal, nie sentimental oder melancholisch. In seiner Malerei mischten sich Zitate aus der Pop-Art mit Zeichen aus der alles dominierenden Waren-Werbewelt. Michel Majerus' Bilder breiten sich über Wände und Böden, Decken und Rampen aus. Sie sind mit einem Blick nicht zu erfassen, weil sie ganze Räume füllen. Sie bilden den Übergang zwischen der virtuellen Welt des Internet und der Realität in der wir immer noch leben. Diese Erfahrung, den virtuellen, vollkommen emotionslosen Raum mit der Wahrnehmung des realen Betrachters zu konfrontieren, darin lag die große Leistung des 1967 in Esch in Luxemburg geborenen, in Stuttgart ausgebildeten und bis zuletzt in Berlin wirkenden Künstlers.

          Michel Majerus, „if we are dead”, Installation im Kölner Kunstverein, 2000
          Michel Majerus, „if we are dead”, Installation im Kölner Kunstverein, 2000 : Bild: neugerriemenschneider

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