Drei kleine Italiener
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Elternschaft in Varianten: Paolo di Paolos neuer Roman „Und doch so fern“.
Sommer, Sonne, Schwangerschaft. Italien im Jahr 1983. Die AS Rom wird italienischer Fußballmeister, Andreotti Außenminister. Tätowierungen und Nasenringe spielen ausschließlich in der Punkszene eine Rolle. Drei Frauen erwarten ihr erstes Kind. Die jüngste, Valentina, hat die Schule noch nicht beendet und wohnt bei ihren Eltern; die älteste, Luciana, ist erfolgreiche Journalistin. Cecilia ist von zu Hause abgehauen, lebt in besetzten Häusern und hat nur einen ständigen Begleiter, ihren Hund Giobbe. Für eine Abtreibung ist es in allen drei Fällen mittlerweile zu spät.
Nicht nur Valentina steckt noch in der Abnabelung von den eigenen Eltern. Zwischen Luciana und ihrer Mutter fliegen gelegentlich die Fetzen, dann knallt sie „wütend den Hörer auf die Gabel und denkt, dass sie nicht so sein will, nicht so wie sie – und dass es besser wäre, gar nicht erst Mutter zu werden, um das von vorneherein auszuschließen“. Für die werdenden Väter gilt das Gleiche, angereichert mit einigen Mutmaßungen. Luciana weiß nicht sicher, ob das Kind von Ettore oder „dem Iren“ ist. Aber sie weiß ganz genau, dass sie den ebenso hochanständigen wie hochblassen Ettore nicht als Vater will. Weder als biologischen noch als sozialen.
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