https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/edition-moderne-startet-crowdfunding-kampagne-18903172.html

Crowdfunding von Comicverlagen : Die Cashcow füttern

Edition-Moderne-Ausgabe von Rutu Modans „Blutspuren“. Bild: Edition Moderne

Im vergangenen Jahr hat sich der Comicverlag Reprodukt mithilfe seiner Leser refinanziert. Nun startet auch die Edition Moderne, Pionierin in Sachen anspruchsvolle Comics, ihren Versuch.

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          Letztes Jahr hat es der Berliner Reprodukt-Verlag getan, die beste Adresse für Autoren­comics in Deutschland. Weil es in Inflationszeiten immer schwieriger wird, die kostenintensiven Comicbände (Überformat, Farbdruck, gegebenenfalls Übersetzung, von Autoren­honoraren ganz zu schweigen) noch einigermaßen erschwinglich zu halten, startete man eine Crowdfunding-Kampagne.

          Das Er­geb­nis übertraf alle Erwartungen: Statt erhoffter 30.000 Euro zur Mit­finanzierung von dreißig Buchprojekten wurde fast dreimal so viel eingesammelt, auch weil etliche dem Haus verbundene Zeichner Originalarbeiten als Prämien für Geld­geber zur Verfügung gestellt hatten. So etwas gehe aber nur einmal, hieß es damals seitens des Verlags.

          Deshalb hat die Edition Moderne, die beste Adresse für Autorencomics in der Schweiz, ihre soeben begonnene Crowdfunding-Kampagne anders aufgezogen. Ihr Ziel ist noch ehrgeiziger: 100.000 Franken.

          Damit soll der Verlag, den neben üblichen Sorgen auch Nachholbedarf beim Digitalen plagt, fit gemacht werden, um binnen fünf Jahren aus eigener Kraft fortbestehen zu können. Es steht zu hoffen, dass die Comic-Liebhaber ihre Dankesschuld gegenüber dem 1981 gegründeten Haus abstatten, das seinerzeit quasi im Alleingang literarische Co­mics im deutschen Sprachraum heimisch ge­macht hat. Die Cashcow Publikum wird aber auch hier gefüttert: Die Edition Mo­derne setzt beim Crowd­funding vor allem auf Buchprä­mien. Gutes tun tut eigenen Gütern gut.

          Andreas Platthaus
          Verantwortlicher Redakteur für Literatur und literarisches Leben.

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