Kein Grund zur Raserei
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Klagerisiko minimieren: Rainer Maria Kardinal Woelki Bild: dpa
Ist der „Fall Woelki“ ein Beispiel maßloser Anklage? Woher rührt die zugespitzte Wut auf die Person des Kölner Kardinals?
Wird ein Konflikt über das sachlich vertretbare, irgendwie noch angemessen erscheinende Maß hinaus getrieben; wird ein sogenannter affektiver Überschuss erkennbar, so heißt es in der Psychologie: Da liegt was drunter. Gemeint ist: Da gehen Leidenschaften und Interessen ein, welche die vorderhand verhandelte Sache – von außen gesehen – maßlos übersteigen. Ist der „Fall Woelki“ in seiner repetitiven Skandalisierung ein Beispiel für solche Maßlosigkeit der Anklage?
Gerade wenn man selbst zu denen gehört, die im Kölner Gutachterstreit das Zurückhalten der ersten Studie zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum – des Gutachtens der Münchner Kanzlei Westphal Spilker Wastl (WSW) – als einen Fehler bezeichnet haben, kann man über den manischen Ton, den die Debatte seither angenommen hat, verstört sein.
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