Wen Juri Schewtschuk küsst
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Der russische Rockmusiker Juri Schewtschuk hat seine Fans gemahnt, Heimat sei nicht das Hinterteil des Präsidenten, das man küssen müsse. Das rief die Polizei auf den Plan.
Der Frontmann der russischen Rockgruppe DDT, Juri Schewtschuk, ein Gegner des Ukrainekriegs, leitete sein jüngstes Konzert in Ufa mit einer Rede ein, in der er daran erinnerte, dass in der Ukraine derzeit viele junge Männer, aber auch Frauen, Kinder und Alte stürben. Wozu, fragte Schewtschuk rhetorisch und mahnte, Heimat sei nicht das Hinterteil des Präsidenten, das man küssen müsse. Heimat sei vielmehr die arme Großmutter, die am Bahnhof Kartoffeln verkaufe. Nach dem Konzert kamen Polizisten zu Schewtschuk und verfertigten ein Protokoll wegen „öffentlicher Diskreditierung der Streitkräfte Russlands“, worauf eine Geldstrafe steht. In den sozialen Netzwerken wurde Schewtschuk gefragt, wessen Hinterteil er küsse, wenn ihm das des Präsidenten nicht gefalle. Gegenüber dem Portal „Nowaja gaseta. Europa“ erklärte Schewtschuk, niemandes, denn das sei nicht seine Bestimmung. Und er empfahl allen, lieber die hübschen Popos ihrer Ehefrauen zu küssen als die der Machthaber – und mit dem eigenen Kopf zu denken. kho