Ist das auch unsere Zukunft?
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Ein Trump-Anhänger vor der amerikanischen Flagge Bild: dpa
Diese Wahl ist eine Zumutung. Denn sie zeigt ein zweites Mal, dass Trumps Anhängern Verlogenheit, Niedertracht und Selbstverliebtheit ihres höchsten Repräsentanten gleichgültig sind.
Amerika, heißt es in Hegels Berliner Vorlesungen über die Weltgeschichte, „ist ein Land der Zukunft; was dort geschieht, ist noch nicht welthistorisch, so wichtig es auch für Europa sein mag, uns geht es nichts an.“ Das war vor knapp zweihundert Jahren.
Bald danach ging es uns etwas an. Zum einen, weil sich Hegels Voraussetzung auflöste, einem Land komme erst dann welthistorische Bedeutung zu, wenn es als Staat in enger Auseinandersetzung mit anderen Staaten stehe. Amerika erschien ihm als ein ganz mit sich selbst beschäftigtes und ganz der „inneren Kolonisation“ zugewandtes Gemeinwesen. Doch Amerikas Auseinandersetzung mit anderen Staaten erfolgte zunächst eben weniger mittels Kriegen und Eroberungen, sondern durch Handel und Industrie. Nachdem sie reich geworden waren, traten die Vereinigten Staaten nolens volens auch in die Weltgeschichte im Verständnis Hegels ein.
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