Bei der Meinungsvielfalt stößt die Diversität an ihre Grenzen
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Viele zieht es an die Universitäten. Dort landen zu können, sollte keine Frage der Quote sein. Bild: dpa
Die großen deutschen Wissenschaftsinstitutionen fordern die Gleichstellung von Frauen. Wie verträgt sich das mit ihren Diversitätszielen?
Bei der Hochschulrektorenkonferenz scheint es neulich kräftig gescheppert zu haben. Anlass war eine Tischvorlage zu Karrierewegen von Frauen in der Wissenschaft, die die Vertretung der deutschen Hochschulen auf ihrer Vollversammlung in Jena beschließen wollte. Das Papier forderte, jede zweite Professur mittelfristig mit einer Frau zu besetzen, und das in allen Fächern. Einem Bericht des Wissenschaftsjournalisten Jan-Martin Wiarda zufolge flogen daraufhin die Fetzen. Männer wie Frauen hätten sich beschwert, dass es das Potential dafür einfach nicht gebe und man nicht wisse, woher man all die weiblichen Führungskräfte nehmen solle. Es wurden herabwürdigende Vergleiche gezogen. Der Antrag fiel durch.
Inzwischen ist das Papier in geringfügig veränderter Form veröffentlicht worden. Es knüpft an den Bericht zur Chancengleichheit in der Wissenschaft an, den die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz kürzlich vorgelegt hat. Beklagt wird dort einmal mehr, dass der Frauenanteil in der Wissenschaft mit jeder Karrierestufe sinkt. Unter Studenten ist das Geschlechterverhältnis im Referenzjahr 2019 beinahe ausgeglichen. Bei den Promotionen beträgt der Frauenanteil noch 45 Prozent. Bei den Professoren sind es nur noch rund 26 Prozent. Auch in den Führungspositionen sind Frauen nur zu rund einem Viertel vertreten.
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