„The Afternoon Program“ von Tran Trong Vu im „Salon Saigon“ Bild: Marco Stahlhut
Bis heute wird in Vietnam über den Krieg nicht gesprochen, selbst Künstler und Schriftsteller meiden das Thema. Warum eigentlich?
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Vor fünfzig Jahren eskalierte die Beteiligung der Vereinigten Staaten am Vietnam-Krieg. Im April 1969 waren 543.000 amerikanische Soldaten in Vietnam, mehr als je zuvor oder danach. 1969 war auch das Jahr, in dem die Proteste gegen den Krieg eskalierten: Quer durch die Vereinigten Staaten fanden Massendemonstrationen statt. Die Aktionen unter dem Motto „Moratorium für ein Ende des Kriegs in Vietnam“ am 15. Oktober 1969 gelten mit gut zwei Millionen Teilnehmern zusammengenommen als größte politische Demonstration in der amerikanischen Geschichte.
In Amerika wird das sogenannte „lange Schweigen“ über den Vietnam-Krieg häufig mit der verheerenden Niederlage erklärt, der ersten großen der westlichen Führungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Schweigen jedoch mag zwar in politisch-gesellschaftlicher Hinsicht eine zutreffende Diagnose sein, nicht aber im Bereich der Kunst. Amerikanische Autoren wie Tim O’Brien begannen sich bereits seit den frühen siebziger Jahren mit dem Krieg auseinanderzusetzen. Spätestens seit Ende des Jahrzehnts gab es eine erste Welle der Beschäftigung auch im Film: „Coming Home“, „The Deer Hunter“, „Apocalypse Now“ – alle nicht nur Erfolge bei der Kritik, sondern auch beim Publikum. Und die amerikanische Auseinandersetzung mit dem Krieg hält bis heute an. Ein zu Recht vielgerühmtes Beispiel der vergangenen Jahre ist die Dokumentarserie „The Vietnam War“ von Ken Burns und Lynn Novick, die in Deutschland über Netflix zu sehen ist.
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