Die Russen kommen an
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Prorussische Fahne auf einer Demonstration im September in Lubmin. Bild: dpa
Identifikation mit dem Aggressor als Grundgefühl: Wie Alexander Gauland die AfD auf antiwestlichen Kurs brachte.
Russland kommt im Grundsatzprogramm der AfD vor. Der zweite der drei Absätze des Abschnitts 4.3 „OSZE und europäische Sicherheitsstruktur“ hat folgenden Wortlaut: „Das Verhältnis zu Russland ist für Deutschland, Europa und die Nato von maßgeblicher Bedeutung, denn Sicherheit in und für Europa kann ohne Russlands Einbindung nicht gelingen. Wir setzen uns daher dafür ein, Konflikte in Europa friedlich zu regeln und dabei die jeweiligen Interessen zu berücksichtigen.“ Abgesehen von den Vereinigten Staaten ist Russland der einzige Staat, der in dieser Weise im Programm gewürdigt wird, als Wirklichkeitsfaktor eigenen Rechts.
Frankreich findet lediglich zweimal als historisches Beispiel Erwähnung, Polen, Großbritannien, China und Israel werden nicht genannt. Im Lichte des Programms musste für die AfD die Stunde der außenpolitischen Wahrheit schlagen, als am Morgen des 24. Februar 2022 russische Truppen die Grenze zur Ukraine überschritten und der russische Präsident Putin endgültig deutlich machte, dass er den von ihm herbeigeredeten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine keiner friedlichen Regelung zugeführt sehen wollte.
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