Durchleuchtete Hände: Die Folgen einer Gichterkrankung sind grün hervorgehoben. Bild: Foto Uniklinikum München
Unsere Gesundheitsdaten sind wertvoll – und erstaunlich leicht zu stehlen, denn die technische Ausstattung vieler Arztpraxen ist miserabel. Das zieht Erpresser an.
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Keine Daten verraten so viel über unseren Körper und unsere Psyche wie Gesundheitsdaten. Sie sind die Königsklasse im Datenreich, auch, weil sie im Gegensatz zu Bankdaten im Laufe der Jahre nicht an Wert verlieren. Geraten sie in kriminelle Hände, droht eine totale Entblößung. Depressionen, Potenzprobleme, Diabetes, Krebs, ein Schwangerschaftsabbruch: niemand möchte, dass diese Informationen veröffentlicht werden, einsehbar für jeden, wie es vor kurzem in Finnland geschehen ist, wo Hacker brisante Patientendaten erbeutet und ins Netz gestellt haben. Kann eine digitale Katastrophe wie diese auch hierzulande passieren? Ja, kann sie.

Redakteurin im Feuilleton.
Fern der öffentlichen Aufmerksamkeit (und Kritik) nähert sich die Einführung der elektronischen Patientenakte, die Behandlungsdaten, Röntgenbilder, verordnete Medikamente, Anamnese und anderes speichert. Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, ihren Mitgliedern bereits vom 1. Januar 2021 an eine elektronische Patientenakte anzubieten, während niedergelassene Ärzte für eine technische Umrüstung ihrer Praxen bis zum 30. Juni Zeit haben. Angesichts erheblicher Sicherheitsmängel scheint dieser Spielraum dringend notwendig zu sein. Vergangenes Jahr gelang es Hackern des Chaos Computer Clubs, sich die Zugangsberechtigungen für das Telematik-Netzwerk zu verschaffen, das zum Austausch digitaler Patientendaten und elektronischer Rezepte genutzt wird und an das bereits damals mehr als 115000 Praxen angeschlossen waren.
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