Die Sozialisierung des Geschlechts
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Unter dem Regenbogen versammeln sich die unterschiedlichsten Wünsche: Demonstration in Paris Bild: EPA
In der Debatte über Gender und Geschlecht geht es nicht um Toleranz, sondern einen Wahrheitskonflikt. Entspannungsappelle helfen nicht weiter.
Im vergangenen Sommer überraschte die sächsische SPD mit der Forderung nach Mülleimern für menstruierende Männer in Herrentoiletten. Die Nachfrage nach Entsorgungsmöglichkeiten für Tampons hält sich dort zwar in Grenzen. Aber wenn die geschlechterpolitischen Pläne der Ampelkoalition Wirklichkeit werden, dann könnte es in Zukunft tatsächlich Menschen geben, die sich rechtskräftig Männer nennen und auf der Toilette gern ihre Tampons entsorgen würden.
Was Monty Python vor gut vierzig Jahren im „Leben des Brian“ noch als Satire darstellten, wäre dann Realität geworden: Der symbolische Anspruch (auf einen anderen Namen, ein anderes Geschlecht) wäre ein realer Rechtsanspruch geworden. Erinnern wir uns: Im Film ist es ein Mann, der eine Frau (Loretta) sein will und ein Baby bekommen möchte. Als man ihm sagt, dass das nun einmal nicht gehe, sagt er nicht, das gehe sehr wohl, man solle ihn nicht diskriminieren. Die Wahrheitsfrage wird suspendiert. Man einigt sich darauf, die Angelegenheit symbolisch zu betrachten. Darf man darüber heute noch lachen?
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