Unsere Debattenkultur liegt im Fieber
- -Aktualisiert am
So wird es schwierig in der Diskussion: schwache Besetzung im britischen Unterhaus Bild: Picture-Alliance
Einladung, Ausladung, Ratlosigkeit: Es wird nicht mehr richtig diskutiert. Gespräche werden verweigert, abweichendes Denken wird als „toxisch“ ausgegrenzt. Woran liegt das?
Ups, es ist schon wieder passiert: Die Studienstiftung des deutschen Volkes hat nach scharfen Protesten eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Diskurs – Feindschaft und das Politische“ abgesagt, an der Ende März ein prononcierter Vertreter der Neuen Rechten hätte teilnehmen sollen. Nachdem eine Bundestagsabgeordnete der Linkspartei ihre Teilnahme an der Diskussion abgesagt hat, als sie erfuhr, dass sie dort mit Götz Kubitschek hätte reden sollen, wird die Diskussion nicht stattfinden.

Redakteur im Feuilleton.
Einladung, Ausladung, Ratlosigkeit: In der Debatte über Grenzen der Redefreiheit etabliert sich ein Muster. Auffällig ist die Unsicherheit der Gastgeber, die man vordergründig als Haltungsschwäche bewerten könnte. Der Widerstand der Stiftung gegen weltanschauliche Debatten, die einen vorgegebenen Konsens nicht sprengen sollen, verdient aber zunächst Anerkennung. Ebenso überzeugend ist ihr Argument, dass Einladung nicht Parteinahme bedeutet, solange Diskussionspodien ausgeglichen besetzt sind. Diese Begründung wurde von den Mitdiskutanten nicht akzeptiert.
Behalten Sie das Geschehen umfassend im Blick.
Zugang zu allen F+Artikeln
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Exklusive Berichte zur Corona-Pandemie und anderen Themen
- Über 500 F+Artikel pro Monat
- Jederzeit kündbar
Sonntagszeitung plus
Jetzt F+ und am Sonntag Lesegenuss mit der FAS
Nur 5,95 € /WOCHE
- Starke Themen, mutige Standpunkte: Die digitale Sonntagszeitung
- Bereits am Vorabend ab 20 Uhr
- Zugang zu allen F+Artikeln
- Jederzeit kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo