Die Mutige wird nicht entschädigt
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Das ukrainische „Stalingrad“: Natalja Pawlowna Sch. hat selbst mitgeholfen, diese Befestigungen zu bauen. Bild: Thomas Barrett
Vom einzigen Grenzübergang zwischen dem ukrainisch kontrollierten und dem abtrünnigen Teil des Luhansker Gebiets aus bloggt eine Russin für die ukrainische Armee. Ein Leben am militärischen Sperrgebiet.
Die russischsprachige Aktivistin im ukrainischen Kampf gegen die Separatisten erkennt man schon von weitem. Natalja Sch., die starke Frau des Grenzortes vor der russisch kontrollierten „Volksrepublik Lugansk“, Stanyzja Luhanska, erwartet uns in Begleitung von Offizieren der ukrainischen Armee, die sie in ihrem Blog liebevoll als ihre „kühnen und tapferen“ Jungs anspricht. Natalja Pawlowna, wie wir die silbrig-rosablonde Dame mit Vor- und Vatersnamen ansprechen, gehört zu den vielen Flüchtlingen aus dem besetzten Luhansk, doch statt ins Landesinnere weiterzuziehen, weg aus der Zone der antiterroristischen Militäroperation, machte sie ihre Datscha hier zum ständigen Wohnsitz und die Unterstützung der Truppe zu ihrer Mission. Das geschah zunächst unfreiwillig.

Redakteurin im Feuilleton.
Als die von Russland unterstützten Freischärler der erfolgreichen Geschäftsfrau vor fünf Jahren sechs Stunden gaben, um mit ihrer Familie ihr Haus zu verlassen, lag sie mit einem Rückenwirbeltrauma danieder und war kaum transportfähig. Langsam kam sie wieder auf die Beine, während nachts der Artilleriebeschuss dröhnte. Doch als sie ihre Verwandten in Russland anrief und ihnen davon erzählte, hätten sie das nicht geglaubt, erinnert sich Natalja Pawlowna. Da beschloss sie, unter Pseudonym ein Kriegstagebuch auf Facebook zu posten, und wurde zu einer patriotischen Galionsfigur.
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