Nach Klimaprotest : TU Berlin prüft Umbenennung der Volkswagenbibliothek
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Klimaaktivisten forderten die Umbenennung der Volkswagenbibliothek der Technischen Universität Berlin. Bild: Picture Alliance
Die Klimaschutzgruppe „End Fossil: Occupy!“ besetzte einen Hörsaal der Technischen Universität in Berlin und forderte eine Namensänderung der Volkswagenbibliothek. Das Präsidium will dies nun prüfen.
Nach der Besetzung eines Hörsaals an der Technischen Universität (TU) in Berlin durch die Klimaschutzgruppe „End Fossil: Occupy!“ hat das Universitätspräsidium angekündigt, den Vertrag zur Namensgebung der Volkswagenbibliothek zu prüfen. Das Präsidium sprach in einer öffentlichen Mitteilung vergangenen Freitag von einem weiteren Treffen mit den Klimaaktivisten am Donnerstag. Mitte November hatten die Mitglieder der Protestgruppe damit begonnen, einen Hörsaal im Hauptgebäude zu besetzen.
Zu den Forderungen zählten vor allem mehr Engagement für den Klimaschutz. So soll die TU einen aktuellen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen und die Behandlung des Klimawandels noch stärker in die Lehrveranstaltungen integrieren. Darüber hinaus setzten sich die Aktivisten für mehr Transparenz bei den Angaben über Drittmittelfinanzierung ein.
Mehr noch forderte die Protestgruppe Informationen über die Rolle von Volkswagen in der Klimakrise und das Verhältnis des Konzerns zur TU. So rief „End Fossil: Occupy“ die Universität dazu auf, den Schriftzug „Volkswagen“ aus dem Namen der Universitätsbibliothek zu streichen. Sollte dies nicht möglich sein, sollte der Vertrag „ab Ende der Vertragslaufzeit“ nicht verlängert werden.
VW an keinen Entscheidungen beteiligt
Nach Angaben der TU besteht ein Vertrag zur Namensführung mit VW seit 1999 auf unbestimmte Zeit. Eine Sprecherin der TU teilte gegenüber der F.A.Z. mit, dass VW an keinen Entscheidungen der Universität beteiligt sei. Der Beitrag der VW AG an den Drittmitteln der TU im vergangenen Jahr in Höhe von 204,4 Millionen Euro habe sich auf 147.160 Euro belaufen.
Ein Sprecher von VW äußerte im Gespräch mit der F.A.Z. die Bereitschaft zum kritischen Dialog. In dem Schreiben von vergangenem Freitag reagierte die TU auf die Forderungen der Aktivisten und versprach, Maßnahmen bis zum 28. Februar des nächsten Jahres umzusetzen.