Rocky gegen die Lullimännchen
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Tobias Haberl sehnt sich zurück nach männlichen Helden wie Rocky, gespielt von Sylvester Stallone, hier in „Rocky 1“ von 1976. Bild: United Archives
„In den letzten Jahren stand man als mittelalter weißer Mann ganz schön unter Druck“, schreibt Tobias Haberl – und verteidigt in seinem neuen Buch den „gekränkten Mann“. Unser Autor hat es gelesen und fühlt sich gekränkt.
Relativ am Anfang bittet der Autor um Gelassenheit beim Lesen und um Geduld mit Männern wie ihm, die in einer Männerwelt aufgewachsen sind und sich noch an den Kulturwandel und auch an die „parodistischen Auswüchse“, die der Feminismus heute manchmal annehme, gewöhnen müssten. Okay, denkt man sich, wird garantiert schwer, aber man kann es ja probieren.
Doch es geht dann einfach nicht. Man liest, oder eher kritzelt, sich durch dieses Buch, und mit jedem Absatz, neben den man „Ist klar“ oder „???“ schreibt, mit jedem Wort, das man bald nicht mehr unter-, sondern durchstreicht, bleibt weniger von dieser Gelassenheit und wird man selbst mehr und mehr zu jemandem wie dem Autor oder einem der Typen, über die er schreibt – ein gekränkter Mann.
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