Ich sah ihr Gesicht und wusste: Wir müssen fliehen
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Er hofft auf Frieden: Ilia Jivoy. Bild: Alex Plotnikov
Immer mehr Tänzer kehren Russland den Rücken. Einer der berühmtesten unter ihnen ist Ilia Jivoy. Seine Frau hat Familie in der Ukraine. Ein Gespräch über innere Zerrissenheit und Russland unter Putin.
Herr Jivoy, Sie sind Tänzer und Choreograph mit einem Master der Vaganova-Ballett-Akademie. Geboren 1989 in Sankt Petersburg, wurden Sie durch die berühmtesten künstlerischen Institutionen der Stadt geprägt. Wie sah Ihr Leben aus, bevor Sie Ihre Heimat verließen?
Als ich sieben Jahre alt war, begann meine Karriere als Tänzer. Wir Kinder tanzten traditionellerweise zuerst russische und spanische Folklore und einfache Choreographien. Im Alter von zehn Jahren kam ich an die Vaganova-Ballett-Akademie, wo ich neun Jahre lang studierte, um dann Mitglied des Mariinsky-Balletts zu werden. Meine Karriere als Choreograph begann mit einem kleinen Stück, das ich 2013 im Rahmen eines Workshops des Mariinsky-Theaters kreieren durfte. Es war der erste Workshop dieser Art in Russland. Seitdem habe ich an die zwanzig Werke für das Mariinsky und andere Theater weltweit choreographiert, mit Tänzern des Bolschoi, des Stanislawski und internationaler Ballettkompanien. Bei der Arbeit mit Jivoy Dance Company lade ich Tänzer aus anderen Kompanien und anderen Ländern ein. Mit Xander Parish, dem britischen Ersten Solisten des Mariinsky, habe ich oft im Ausland zusammengearbeitet, etwa in der Schweiz und in Spanien.
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