Sie haben eine Bombe im Gepäck!
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Swetlana Alexijewitsch Bild: dpa
Die belarussische Literaturnobelpreisträgerin konnte am Mittwoch nicht ihr Flugzeug nach Breslau besteigen. Deutsche Sicherheitsbeamte suchten in ihrem Gepäck nach einer Bombe. Im Interview schildert sie eine surreale Szene.
Es klingt wie der neueste Streich des belarussischen Präsidenten Alexandr Lukaschenko. Swetlana Alexijewitsch, Mitglied des oppositionellen Koordinationsrates Belarus, die im Berliner Exil lebt, wurde am Berliner Flughafen einer Sonderkontrolle wegen einer angeblich in ihrem Handgepäck versteckten Bombe unterzogen. Sie verpasste ihren Flug nach Breslau, wo sie bei einer Veranstaltung von Olga Tokarczuk („Alexijewitsch und Tokarczuk Protest“) erwartet wurde.
Eine Bombe wurde nicht gefunden, die Tokarczuk-Stiftung musste Alexijewitsch mit dem Auto abholen. Der Flughafen BER will sich zu der Sache nicht äußern und verweist auf die Bundespolizei, die, wie ein Pressesprecher mitteilt, noch dabei ist, den Fall zu prüfen, aber definitiv erklärt, dass es eine Bombendrohung nicht gegeben habe. Polizei und Sicherheitspersonal benahmen sich Alexijewitsch gegenüber freilich anders, wie sie der Mitarbeiterin der Tokarczuk-Stiftung, Jana Karpienko, berichtete.
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