Antisemitische Flaschenpost?
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Der Walter-Benjamin-Platz liegt in Charlottenburg zwischen Leibnizstraße und Wielandstraße und wird von den Leibniz-Kolonnaden eingerahmt. Bild: Picture-Alliance
Der Architekt Hans Kollhoff hat vor Jahren ein Zitat von Ezra Pound in den Boden des Berliner Walter-Benjamin-Platzes einlegen lassen. Jetzt ist ein Streit darüber entbrannt, der an die Gomringer-Debatte erinnert.
Deutschland hat eine neue Architekturdebatte. Es geht um „rechte Räume“. Den Begriff haben nicht die Architekten erfunden, sondern die Verfassungsschützer. Laut Innenministerium gab es in den vergangenen Jahren dazu jährlich über 20.000 registrierte Fälle von dem, was im Behördendeutsch „PMK rechts“ heißt, politisch motivierte Kriminalität mit oft rassistischem Hintergrund. Das ist, statistisch gesehen, etwa alle 22 Minuten ein Fall.

Redakteur im Feuilleton.
Vor einigen Tagen erklärte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung dann auch noch, dass er „Juden nicht empfehlen“ könne, „jederzeit überall in Deutschland die Kippa zu tragen“. Es gibt also ganz offenbar Räume – Plätze, Straßen, ganze Viertel –, die nicht mehr von allen Menschen gefahrlos zu betreten sind, weil dort einerseits Antisemiten und Rechtsradikale und anderseits nicht genügend Polizisten anzutreffen sind, die den Rechtsstaat durchsetzen könnten. Mit diesen Räumen, mit den
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