Ein Krieg, erfüllt vom Geist der Rache
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Blick auf durch den Beschuss der russischen Armee zerstörte Häuser in Butscha in der Nordukraine. Bild: dpa
Der Krieg verändert alles, auch den Angreifer. Was in Zeiten der Gewalt dennoch auf Frieden zwischen den Nachfolgestaaten der Sowjetunion hoffen lässt. Ein Gastbeitrag.
Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt und hat uns aus dem Schlaf gerüttelt. Wer hätte es vor einigen Tagen für möglich gehalten, dass Russlands Präsident den Befehl erteilen würde, die Ukraine nicht nur anzugreifen, sondern auch zu okkupieren, zu dem einzigen Zweck, um eine Regierung aus dem Amt zu bringen, die ihm missfällt?
Niemals hätte geschehen dürfen, dass die Ukraine, dieses versehrte und vernarbte Land mit brachialer Gewalt heimgesucht wird, dass alles zunichtegemacht wird, was in den vergangenen Jahren erreicht worden ist. Und dennoch ist es geschehen. Der Krieg ist wie das Wunder in der Theologie. Alle glauben an das immerwährende Recht und daran, von ihm für alle Zeit geschützt zu sein, und dann kommt plötzlich Unvorhergesehenes, Unerhörtes, Verstörendes in die Welt, und bald schon gelangt auch dem letzten Realitätsverweigerer zu Bewusstsein, dass die Welt ein ganz anderer Ort ist, als er sich ihn vorgestellt hat.
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