Als wäre ein Virus nicht genug
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So wird der Advent wirklich eine „stade Zeit“: Österreichs Einkaufsmeilen sind dicht. Bild: Imago
Ischgl war nur der Anfang: Einundzwanzig Monate nach Beginn der Corona-Epidemie steckt Österreich in einer Zwickmühle. Ist das Land nun am Rand des Nervenzusammenbruchs?
Ende vergangener Woche fuhr ein Bus durch das winterdunkle Linz, auf dessen Fahrzielanzeige zu lesen war „Impfen Ist Mord“. „Ist“ groß geschrieben. Da ein Teenager den sendungsbewussten Querlenker filmte, dauerte es nicht lange, bis der Mann, wie man in Österreich sagt, „ausgeforscht“ und fristlos entlassen wurde. Der Oberösterreichische Verkehrsverbund distanzierte sich ebenso zügig wie das Busunternehmen, für das der Mitarbeiter gefahren war.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Lage unseres südöstlichen Nachbarlands, in dem sich die Bundesländer Tirol, Salzburg und Oberösterreich zäh als Stammländer der Impfgegner behaupten. Ins Linzer Parlament zog im September mit mehr als sechs Prozent der Stimmen und drei Mandaten eine Partei ein, die sich den Namen „MFG – Österreich Menschen – Freiheit – Grundrechte“ gegeben hatte. Die Sieben-Tage-Inzidenzen in Oberösterreich sind aktuell deutlich höher als im benachbarten Ober- und Niederbayern, der Osttiroler Bezirk Lienz liegt vor Ried im Innkreis und Hallein, alle drei jenseits der Zweitausender-Marke.
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