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Evangelischer Gottesdienst : Hilft ein „Abendmahl to go“?

  • -Aktualisiert am

Die leere Kirche der Zukunft? Sankt Veit in Leipheim, März 2023. Bild: Ilkay Karakurt

Auch in der evangelischen Kirche ist der Mitgliederschwund immens. Nun wird erwogen, mit neuen Formen des Gottesdienstes dagegen anzugehen. Hilft das, wenn zwei Pfarrer in der Eifel für 120 Dörfer zuständig sind?

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          Die Zeitschrift „Kirche & Recht“, halbjährlich erscheinend, ließ in ihrer jüngsten Ausgabe zwei erfahrene Juristen der katholischen wie der evangelischen Seite eine gemeinsame Studie vorstellen, wonach zeitnah wahrscheinlich mindestens ein Drittel der aktuell reichlich 130.000 Kirchenimmobilien beider großer Konfessionen in Deutschland aufgegeben werden muss. Ein sehr handgreifliches, auch soziologisch und städtebaulich relevantes Symptom dafür, wie hierzulande der christliche Glaube oder zumindest dessen aktiv bekennende Ausübung erodiert. Die Reichweite der Verkündigung schrumpft.

          Ein Begriff wie „Abendmahlsvergessenheit“ macht die Runde. Er fiel, beispielsweise, gleich zu Beginn von zweieinhalb Intensiv-Arbeitstagen, zu denen sich Anfang Mai über hundert evangelische Basisarbeiter, Wissenschaftler und kirchliche Führungskräfte im Hildesheimer Michaeliskloster trafen, das seit 2004 als „Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik“ für solche Debatten offen und gerüstet ist. Schon die damalige Gründung der Tagungsstätte, deren Direktor Jochen Arnold als praktizierender Theologe wie Musiker selbst mitten im gottesdienstlichen Geschehen steht, erfolgte ja unter anderem aus der Erkenntnis heraus, dass die bisherigen Rituale und Kommunikationsformen für ein stabiles Gemeindeleben nicht mehr hinreichen könnten.

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