Von Kunstfreiheit und „Cancel Culture“
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Die russische Sängerin Anna Netrebko soll in Wiesbaden auftreten, doch dagegen regt sich Protest. Bild: ddp
Soll Anna Netrebko in Wiesbaden im Namen der Freiheit singen? Und Roger Waters trotz Antisemitismusvorwürfen in der Frankfurter Festhalle? Darum ist ein Streit entbrannt, der weit über Lokalpolitik hinausreicht.
Man kann es sich leicht machen. Und vom bevormundeten „Normalbürger“ reden, der ja gar nicht mehr wisse, was er noch tun dürfe. Die meisten allerdings scheinen doch sehr genau zu wissen, was sie tun dürfen: Es hat kaum noch Restkarten gegeben für das Konzert des „Traumpaars der Klassik“, das Anna Netrebko mit ihrem Ehemann Yusif Eyvazov in der Alten Oper Frankfurt gibt, bei Kartenpreisen von etwa 140 Euro aufwärts. Der Veranstalter, der die städtische Alte Oper gemietet hat, weist fürsorglich auf die Erklärung gegen den Krieg und die Distanzierung von Putin hin, die von der Sopranistin 2022 abgegeben worden war.
Allerdings singt Netrebko dort auch nicht „Nabucco“, um sich mit „allen politischen Gefangenen“ dieser Welt solidarisch zu erklären. Dieses Festivalziel jedenfalls hat der notorisch streitbare Intendant des Staatstheaters Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg für die diesjährigen Wiesbadener Maifestspiele ausgerufen.
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