Was ist Midcult, Herr Baßler?
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Selbstbestätigende Schließung von Stilgemeinschaften – oder anders gesagt: die Bestsellerautorin Rupi Kaur im Kreise ihrer Liebsten Bild: Picture-Alliance
Sein polemischer Essay stößt eine neue Grundsatzdebatte zur Gegenwartsliteratur an: Ein Gesprȁch mit dem Literaturwissenschaftler Moritz Baßler über Kitsch, Moral und antiakademische Reflexe in der Kritik.
Sie haben unter dem Titel „Der Neue Midcult“ gerade einen Essay zur Gegenwartsliteratur veröffentlicht, der teils heftige Abwehrreaktionen auslöst. Haben Sie damit gerechnet?
Nein, aber so wünscht man es sich ja.
Ihr Text hat ganz verschiedene Angriffspunkte, nämlich die Literatur selbst, ihre Leser, ihre professionellen Kritiker und mittelbar auch den gesamten Literaturbetrieb. Zum einen sagen Sie, die deutschsprachige Gegenwartsliteratur sei gefangen im „Midcult“. Das ist ein Begriff von Umberto Eco, der eine Literatur des leicht zugänglichen, massenkompatiblen Realismus beschreibt, der den Interpreten nichts abverlangt, ihnen aber suggeriert, sie haben „das Herz der Kultur schlagen gehört“. In anderen Worten: Kitsch?
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