Raus aus dem Babyboomer-Blues
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Aus der Sicht von uns Jüngeren haben sie alles geschafft, Geld auf dem Konto und Erinnerungen an ein bezahlbares Leben in der Stadt: die Babyboomer Bild: J. H. Darchinger/FES
Der Generation unserer Eltern fehlte es an nichts – außer an Zukunft. Jetzt steht sie vor der Rente und weiß nicht, wohin mit sich. Wir Millennials fordern: Nicht verzagen!
Neulich beim Italiener. An einem Tisch sitzen Paare im Alter meiner Eltern. Einer der Männer war bis vor Kurzem Manager bei einer Bank, er erzählt, wie er fünfmal täglich mit dem Hund ums Haus geht und jedes Wochenende in eine weit entfernte Stadt fährt, um seiner Tochter unter irgendeinem Vorwand etwas vorbeizubringen. Jetzt ist der Hund gestorben, und entgegen dem jüdischen Sprichwort, dass das Leben beginnt, wenn das Kind aus dem Haus und der Hund tot ist, wirkt das Paar paralysiert. Was soll es in den kommenden Jahren mit sich anfangen?
Ein anderes Paar, älter schon, in einer anderen Stadt, aber auch mit Hund. Der Mann, einst im Staatsdienst, regt sich über die ständigen Unternehmungen seiner Frau auf, über Ehrenamt und Yogakurs. Nie ist sie da, wenn man sie braucht! Es stellt sich heraus: In ihrer Abwesenheit funktionieren weder Geschirrspüler noch Internet, Mann und Hund sind dem Alltag hilflos ausgeliefert.
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