Was zeichnet Politikerinnen wie Merkel, Ardern, Sturgeon aus?
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Gruppenbild mit Dame: Was hat sich seit den Regierungstagen von Angela Merkel geändert in der Frauenfrage in den höchsten Ämtern der Welt? Bild: dpa
Die Öffentlichkeit reagiert auf Frauen in der Spitzenpolitik heftiger, bisweilen auch aggressiver als auf Männer. Das lässt längst überwunden geglaubte Debatten wiederaufleben. Ticken Frauen denn so anders?
Die aufgeklärte Welt vermeinte längst, weiter zu sein. So weit, dass die Unterschiede zwischen Mann und Frau in der Politik, zwischen Politikern und Politikerinnen, kaum mehr wahrgenommen werden. Die Zeiten, in denen das weibliche Geschlecht in der Spitzenpolitik eine solche Ausnahme war, dass es entweder totgeschwiegen wurde wie bei Angela Merkel oder zum Vorteil stilisiert wie bei Hillary Clinton, schienen überwunden.
Statt Geschlecht sind es politische Inhalte und Kompetenzen, die entscheiden sollen. Als ein Journalist die Regierungschefinnen von Finnland und Neuseeland fragte, ob sie sich über ihre Gemeinsamkeiten als junge Frauen ausgetauscht hätten, lächelten sie nur müde. Sie hatten über Handelsbeziehungen gesprochen. In Deutschland kann die als inkompetent wahrgenommene Verteidigungsministerin ohne großes Aufheben durch einen Mann ersetzt werden, obwohl das die Parität im Kabinett verletzt. So weit, so gut.
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