Wir fliegen unter dem politischen Radar
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Martin Hoernes (links) und Dirk Syndram im Oktober bei der Präsentation des Goldenen Eis in Dresden Bild: Holm Helis
Ein Gespräch mit dem Generalsekretär der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung, Martin Hoernes, und dem Stiftungsratsvorsitzenden, Dirk Syndram, über heikle kulturpolitische Angelegenheiten, die Benin-Bronzen und Beutekunst.
Vor Kurzem kaufte die Ernst-von-Siemens-Kunststiftung das „Goldene Ei“ von August dem Starken, ein 1924 dem Grünen Gewölbe in Dresden verloren gegangenes und nun wieder auf dem Kunstmarkt aufgetauchtes barockes Schatzstück, das dadurch als Dauerleihgabe an seinen ursprünglichen Aufbewahrungsort zurückkehren konnte (F.A.Z. vom 19. Oktober 2021). Vor diesem Hintergrund geben Martin Hoernes, Generalsekretär der Stiftung, und Dirk Syndram, Vorsitzender ihres Stiftungsrates, Auskunft über privates Engagement wie das ihrer Stiftung in den heiklen Fragen des Kulturschutzes.
Wir sitzen hier in Dresden zusammen, für dessen Museen die Ernst-von-Siemens-Kunststiftung sich immer wieder stark engagiert hat. Jüngst erst mit dem Erwerb des „Goldenen Eis“, aber noch weitaus mehr beachtet wurde vor nunmehr bald drei Jahren der Rückkauf des bronzenen Mars von Giambologna, der früher in kurfürstlich-sächsischem Besitz war und 2019 versteigert werden sollte. Um diese Statuette wieder für Dresden zu sichern, musste damals sehr schnell eine Summe von rund sieben Millionen Euro aufgetrieben werden, und dazu sind Stiftungen eher in der Lage als die an Haushaltsregularien gebundene öffentliche Hand. Werden sie dadurch immer wichtiger?
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