Seine Scheune, seine Felder
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Den Kühen von Julius Jacobi geht es besser als den meisten anderen in Deutschland – dafür nimmt der Biohof erhebliche finanzielle Einbußen in Kauf. Bild: Jana Mai
Raus aus dem Vertrauten, in die Stadt, neue Leute kennenlernen, das wollte auch Julius Jacobi. Doch bald kam er in sein Dorf zurück: um Bauer zu werden.
In der Diele von Julius Jacobis Eltern hängt ein Bild: bis zum Horizont Felder, in zarten Grüntönen voneinander abgesetzt, dazwischen schmiegt sich ein Dorf, im Vordergrund grasen zwei braunweiße Kühe. Eine ländliche Gegend, wie man sie sich vorstellt. Julius Jacobis Großvater hat das Gemälde in den Vierzigerjahren in Auftrag gegeben, ein Abbild seiner Heimatgegend, die seine Familie als Bauern seit Jahrhunderten mitgeprägt hatte. In dem Dorf in Ostwestfalen war er aufgewachsen, das Haus mit dem weißen Dach war seine Scheune, ein paar der Felder gehörten ihm.
Julius Jacobi, der Enkel, schenkt dem Bild keine Beachtung, wenn er von seinem Haus rüberläuft und das seiner Eltern betritt. Täte er es, sähe er das Gleiche wie sein Großvater: seine Scheune, seine Felder. Vor zwei Jahren hat er getan, was er lange Zeit nicht vorhatte: Er übernahm den Bauernhof der Familie bei Warburg am östlichen Rand von Nordrhein-Westfalen. 140 Hektar Fläche, 50 Milchkühe, 50 Schweine – ein Bio-Betrieb.
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