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Dotiert mit 750.000 Euro : Kyoto-Preis geht an Bruno Latour

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Bruno Latour, Anfang Mai 2018 in Berlin Bild: Andreas Pein

Der französische Soziologe Bruno Latour bekommt den Kyoto-Preis. Er erhält ihn für sein „terrestrisches Denken“. Mit diesem überwinde er den Gegensatz von Natur und Gesellschaft.

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          Der französische Soziologe Bruno Latour erhält den diesjährigen Kyoto-Preis der Inamori Foundation, Japans wichtigste private Auszeichnung für Leistungen in Wissenschaft und Kunst. Die von dem Geschäftsmann Kazuo Inamori gegründete Stiftung zeichnet Latour in der Kategorie „Arts and Philosophy“ für seine in Schriften und Ausstellungsprojekten vorangetriebene Überprüfung der „Moderne“ aus.

          Der 1947 geborene Latour habe, heißt es in der Begründung der Stiftung, den Gegensatz von Natur und Gesellschaft überwunden, indem er Mensch, Natur und Technik als Akteure in einem hybriden Netzwerk aus Technowissenschaften und sozialen Strukturen beschrieben habe. Sein „terrestrisches“ Denken gebe wesentliche Impulse für das Zeitalter des Anthropozän.

          Damit würdigt die Stiftung auch Latours Jahrzehnte umspannende Zusammenarbeit als Kurator mit dem Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, mit dessen Leiter Peter Weibel er zahlreiche Ausstellungen realisiert hat, unter anderem „Iconoclash“ (2001) sowie zuletzt die aktuelle Schau „Critical Zones“, die „Horizonte einer neuen Erdpolitik“ eröffnen will. Der Kyoto-Preis ist mit hundert Millionen Yen, umgerechnet rund 750.000 Euro, dotiert.

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